AUTOGRAPHEN UND BRIEFAUSGABEN AM FREITAG
 


Der Schlusssatz eines Briefes drückt in Prägnanz das Verhältnis des Briefschreibers zu dem Empfänger aus. Häufig unterliegt dieser letzte Satz einer Formel, die variiert werden kann, allerdings ist hierfür - wir wissen es aus eigener Erfahrung - Fingerspitzengefühl vonnöten. Wir haben Abschiedssätze einiger Briefe unserer neuen Angebotsliste entnommen und fragen uns, ob die Briefeverfasser anhand diesen wenigen aber prägnanten Worten erkannt werden können. Einer der Schlusssätze ist von Johann Wolfgang Goethe, der an Friedrich Schiller gerichtet ist und dem Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794-1805 entnommen ist. Der letzte Satz beider Korrespondenten wirkt zumeist etwas steif und wiederholt sich hartnäckig, so dass für diesen Zweck lange in den vornehm vergoldeten Halblederbänden geblättert wurde, bis sich ein fast übermütiges Briefende anbietet. Herzlicher und freundschaftlicher erscheinen uns die Grußworte des begeisterten Erbauers eines Freundschaftstempels seiner Zeit. Johann Wilhelm Ludwig Gleim hegt und pflegt seinen ehemaligen Schüler Christian Adolph Klotz mit beinahe übertriebener Wortwärme. Über dem raumgreifenden Fch des Königs von Preußen, Friedrich II, verdeutlicht dieser seine Gewogenheit aber auch seinen Herrscheranspruch gegenüber dem Etats-, Kriegs- und Staatsminister Ludwig Philipp Freiherr vom Hagen in einem hier vorliegendem Schreiben von 1767. Von der alten Schule zeigte sich Lyonel Feininger, als er der deutschen Kunsthistorikerin und Schriftstellerin Mela Escherich 1928 mit fast fliegenden Buchstaben eine Abdruckgenehmigung erteilte und sich ihr gefügig erkennen ließ. Ernst Bloch ist von aufrichtiger Offenheit in seiner Kritik in dem umfangreichen Brief an seinen Freund Joachim Schumacher aus dem Jahre 1937. Gefühl und Verbundenheit finden Ausdruck in zwei Worten. Stilvoll und mit großer Verve endet hingegen der Brief des französischen Architekten Le Corbusier. Und besonders gerne hätten wir einen kleinen Liebesbrief von Christian Fürchtegott Gellert bekommen. Seine letzten Briefsätze - vor allem die an Damen - sind überschwenglich, leuchtend, frech und von rarer Einzigartigkeit. 

 



Die Zeichenfeder von Alfred Kubin feuert eine Glückwunschkanonenkugel von Zwickledt nach Waldhäuser und um den Variantenreichtum unserer Autographenauswahl zu unterstreichen, folgt noch ein Pudel-Bienen-Paar, das Eugen Hildach zu seinem musikalischen Programmvorschlag Erstes Grün gezeichnet hat … -------------------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ich küsse Ihnen die Hand, liebste Braut , und bin in acht Tagen selbst bey Ihnen. Da will ich Ihnen durch mein Vergnügen über Ihr Glück beweisen, dass ich vor tausend anderen bin. ------------- --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- ----------------------------------------------------------- Herzlich Dein … --------------------------------------------------------------------------- ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
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Veuillez agréer, cher Monsieur, l'expression de mes meilleurs sentiments … ---------------------------------------------------------------------
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------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Mit freundlichem Gruß. Ihr ergebener …
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Ich bin, mein liebster Freund, mit wahrem Herzen, Ihr … -----------------------------------------------------------------------------------------
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---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Leben Sie recht wohl, grüßen Ihre liebe Frau und gedenken mein, wenn Sie den Braten verzehren den ich Ihnen hier überschicke. --------
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JOHANN FRIEDRICH, Herzog von Württemberg und JAKOB FUGGER. JOHANN FRIEDRICH, Herzog von Württemberg (1582-1628) und JAKOB FUGGER, Bischof von Konstanz (1567-1626). Brief mit Unterschrift beider Personen. O.O. 4./14.8.1625. 3/4 S. folio. mit Papiersiegeln. 1 Siegel etwas defekt. € 1.200,00
Schreiben an Wallenstein, dem sie als Vertreter des Schwäbischen Kreises Schreiben Kaiser Ferndinands II. zur Kenntnis übermitteln. Unter den Siegeln der Vermerk "Des Schwäbischen Craißes Anschreibende Fürsten Bitte die Musterung undt Durchzug einzustellen." 
"S... E.L. Schreiben vom 7ten dis, ist unnß durch aignen Curier behenndiget. Darauff der Röm.Kay.May. Unserm allergnedigsten herren wegen mitkhommen Ihrer May. Schreibens, unnd etlich Kay.Patenten, wir beiliegenden Innhallt gehorsambst überschreiben, unnd E.L. solches nachrichtlich nit verhallten sollen, .... "
Wallenstein bekam im Juli 1625 ein komplett neues Herr mit 50000 Mann zur Verfügung gestellt, mit dem er durch das Reich bis nach Göttingen zog und sich im Oktober südlich von Hannover mit Tilly verband. Der Unterhalt dieses Heeres sollte durch eine regelmäßige Kriegssteuer von allen Reichsständen, inklusive der Erbländer und Reichsstädte erfolgen.


WALLENSTEIN, Albrecht von. (1588-1634). Herzog von Friedland, Sagan und Mecklenburg, kaiserlicher Generalissimus. WALLENSTEIN, Albrecht von. (1588-1634). Herzog von Friedland, Sagan und Mecklenburg, kaiserlicher Generalissimus. Brief mit Unterschrift "AHzM" (Albrecht Herzog zu Mecklenburg) an Oberst David Beckher (Peckher) von der Ehren. Karlsbad 9. Mai 1630. 2/3 Seite mit Adresse und Siegel. Folio. (Siegel beschädigt, Faltspuren). € 5.200,00
Schreiben mit eigenhändiger Unterschrift an den Oberst Johann David Beckher (Pecker), dem er eine Beschwerde des anhaltischen Abgesandten Johann von Werder wegen zu hoher Erhaltungskosten der Elbschanze bei Dessau übermittelt. Wallenstein hatte Magdeburg vergeblich belagert, erst im Mai 1630 gelang es Tilly die Stadt einzunehmen.
"Dem Edlen Gestrengen unserm besonders Lieben Herrn David Beckherrn von der Ehre, Röm. Kays. Maj. besteltem Obristen,
Albrecht von Gottes Gnaden, Hertzog zu Meckelburg, Friedland und Sagan, fürst zur Landau, Graff zu Schwerin, der Lande Rostock und Stargardt … General,
Edler, Gestrenger, besonders Lieber, Auß dem einschluß habt Ihr mit mehreren zu ersehen, weßen sich der fürstl. Anhaltische Abgeordnete Johann von dem Werder, wegen begerter über flüßiger Pau Costen zur der Erlbschanze beschweren thüett,
Befehlen Euch demnach hiermit, Unß was an iezo gebauet würdet, zuberichten, und alle unnötige Baukosten abzuschaffen, Wie Ihr den den … rechts Zuthun wißen werdet?
… Carlsbadt, dem 9. Mai Anno 1630 AhzM"
Mit Siegelresten.


PICCOLOMINI, Octavio (1599-1656. Herzog von Amalfi. PICCOLOMINI, Octavio (1599-1656. Herzog von Amalfi. Schreiben mit Unterschrift. Haubtquartier Groß Rosenberg, 22.Mai 1641. 2 Seiten folio. Mit Adresse, Siegel ausgeschnitten. Gebräunt und gefaltet, Mittelfalte mit kleinem Einriss. € 950,00
Schreiben mit eigenhändiger Unterschrift an den Bürgermeister und Rat der Stadt Naumburg.
"Sonders geliebter Herr, ... antwort, und wie gehrne ich Denen Herrn hierin Wilfahren thette, ... habe zwar bereitt ordinirt, daß theils Von der guarnison ehistens Von dorthen aufbrechen Und anhero Zu der Armada sich erheben solten, Und sobaldten der Feind sich weitters befundet Und laße nit die noch alda ubrig restirendte Völkher abzufordern.
So ich meinen geliebten Herrn in Antwort hiermit mitbringen, ... und ... erlaubt unns sambtliches empfehlen ..."
Piccolomini, der in der zweiten Hälfte des 30-jährigen Krieges an fast allen erfolgreichen Schlachten des Kaisers beteiligt war, antwortet hier wohl auf eine Anfrage der Stadt Naumburg die kaiserlichen Truppen abzuziehen. Im Jahre 1641 verfolgte Piccolomoni die schwedischen Truppen durch Anhalt, um dann in Wolffenbüttel im Juni 1641 eine Niederlage zu erleiden.


TURENNE, Henri de la Tour d'Auvergne, Vicomte de. 1611-1675. TURENNE, Henri de la Tour d'Auvergne, Vicomte de. 1611-1675. Feldherr Ludwigs XIV. Brief mit Unterschrift an Landgraf Johann von Hessen-Darmstadt. Mainz, 15. Januar 1645. 1 Seite. 4°. Mit 2 Lacksiegeln. (leichte Faltspuren). € 680,00
Schreiben an seinen Cousin, den Landgrafen Johann von Hessen-Braubach, dem er für dessen Botschaft dankt.
„Monsieur. J‘ay recu celle qu‘il vous a pleu me faire l‘honneur de m‘écrire, & ay entendu ce que M.Schatz m‘a proposé de vostre part, Il vous rapportera aussy de bouche, ce que je luy ay dit, vous – suppliant de me vouloir croire que je suis tres veritablement. Monsieur votre trés humble et … “
Turenne gilt als einer der bedeutendsten Heerführer Frankreichs. 1643 wurde er zum Marschall von Frankreich ernannt und mit dem Oberbefehl über die französischen Truppen in Deutschland betraut. Er reorganisierte die Truppen im Elsaß, überschritt im Mai 1644 den Rhein und befreite das ganze Rheingebiet von den Kaiserlichen. 1645 wagte er einen Einfall in Württemberg, wurde aber von Mercy bei Mergentheim geschlagen und zum Rückzug hinter den Rhein gezwungen.


TURENNE, Henri de la Tour d'Auvergne, Vicomte de. 1611-1675. Feldherr Ludwigs XIV. Brief mit Unterschrift an den Herzog von Amalfi, Ottavio Piccolomini. Hauptquartier (Bayern), 15. Juli 1648. 1 Seite. 4°. (leichter Lichtrand und leichte Faltspuren). € 740,00
Schreiben an Ottavio Piccolomini, den gegnerischen Oberbefehlshaber, wegen eines Passes für den Kapitänleutnant d'Aty vom Regiment de Duras, der in Privatangelegenheiten nach Frankreich reisen wollte. „ Le S.re. D'Aty Capitaine Lieutenant du Regimen de Duras.... … Je vous supplie tres humblement luy vouloir faire la faveur de luy accorder un passeport pour luy, ses valets, chevaux et equippage ...“
Turenne gilt als einer der bedeutendsten Heerführer Frankreichs. Das Zustandekommen des Westfälischen Friedens von 1648 wird auch auf die Besetzung Bayerns bis zum Inn 1648 durch Turenne zurückgeführt. Vorliegendes Schreiben stammt aus der Zeit der Kämpfe um Prag in den letzten Monaten des Krieges.


SENECA, L. Annaeus. Epistolae, quae exstant, ex rec. I.Lipsius & J.F. Gronovius. Leiden, Elzevier, 1649. 12°. 502 S. Leder der Zeit mit Rückenvergoldung, (berieben, Kapitale, Ecken und Kanten bestoßen). € 220,00
Das Hauptwerk des Seneca, in dem er Regeln für ein rechtes Leben gemäß der Stoa vermittelt. - Seneca erteilt einem gewissen Lucilius Ratschläge, sein Leben im Sinne der stoischen Philosophie sinnvoll zu gestalten. In insgesamt 124 Briefen stellt er verschiedene Aspekte seiner eigenen Philosophie dar. - Minimal fleckig, alter Besitzeintrag auf fliegendem Vorsatz.


CONDÉ, Louis H., Prinz von. 1621-1686. Herzog von Bourbon. Heerführer Frankreichs. CONDÉ, Louis H., Prinz von. 1621-1686. Herzog von Bourbon. Heerführer Frankreichs unter Ludwig XIV. Brief mit Unterschrift "Louis de Bourbon". O.O., 17. März 1665. 1/2 Seite. 4°. (Ränder mit Montageresten). € 580,00
Begleitschreiben zu einem Brief von Condé an seinen Schwager Perrault.
„ Je vous envoie la lettre pour mr perault / vous celuy doneres vous mesme si vous le iuges apropos ou vous la luy ferez doner par caillet a qui je le mande …? Jay bien de la curiosité dapprendre ce qui se sera passé sur laffaire de ce secretaire de vandes et si cest vandes qui est aresté ou si cest son ami … car vostre lettre ne lexplique pas bien. Mandes moy la-dessus ce que vous me poures mander ...“ 17.mars 1665
Louis II. de Bourbon, Prince de Condé, auch als "Le Grand Condé" bekannt, war Erster Prinz vom Geblüt des französischen Königshauses Bourbon. Er gilt als einer der bedeutendsten Feldherren des 17. Jahrhunderts und spielte als Anführer der adeligen Opposition gegen Kardinal Mazarin eine wichtige Rolle während des Bürgerkriegs der Fronde, in dessen Folge Condé gezwungen war nach Spanien zu fliehen. In der Zeit um 1665 versuchte Condé vergeblich für den polnischen Thron zu kandidieren.


PLINIUS SECUNDUS, (Gaius). Epistolae et Panegyricus. Recensuit ac novis commentariis illustravit etiam indicibus plenioribus tam rerum, quam latinitatis. Leipzig, Fritsch, 1721. 12°. Gestochenes Frontispiz, 9 nn. Bl., 780 S., 38 nn. Bl., mit 4 gestochenen Karten. Pergament der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel, (leicht fleckig). € 180,00
Neue, von Joh. Christ. Herzog überarbeitete Ausgabe der von Christoph Keller herausgegebenen Briefe sowie der Huldigung des Trajan von Plinius Secundus. - Die Karten mit Darstellungen von Etrurien, der Campagna, der ägäischen Küste und Bithynien. - Papierbedingt etwas gebräunt und stellenweise leicht fleckig, Frontispiz etwas angerändert.


FRIEDRICH II, 1712-1786, König von Preußen. FRIEDRICH II, 1712-1786, König von Preußen. Brief von Schreiberhand mit eigenhändiger Unterschrift "Fch", Potsdam 22.Febr.1767. 1 S., 4°, Doppelbogen. Faltspuren, etwas angestaubt. € 780,00
Schreiben an den Etats-, Kriegs und Staatsminister Ludwig Philipp Freiherr vom Hagen (1724-1771) Friedrich des Großen. 
Von Hagen wird von durch Friedrich II. von einem Finanzplan unterrichtet, den er zusammen mit dem Hof-Banquier Clement regulieren soll.
"...geschlossenen Gold-Lieferungs . Contract, so wohl wegen eines dzu erforderl. Fonds von 45/m Rtal. Für die Holl. Commandite, als auch in Ansehung derer mit derselben, desgleichen mit der Hamburg. Commandite zumachenden Veranstaltungen, habe festsetzen lasse. Meine intention ist demnach, dass Ihr dieses alles, und besonders, daß der vorerwehnte fond der 45/m.Rtal. von der Holl. Commandite fourniret werden solle, mit dem Hof-Banquier Clement gehörig reguliren, und die Commanditen nach unserem Erhalt..."
Von Hagen war maßgeblich an den Reformen der Wirtschaftspolitik durch Friedrich den Zweiten beteiligt. Am unteren Rand des Schreibens der Eingangsvermerk von Minister von Hagen vom 23. Febr. 1767 , sowie ein Bearbeitungsvermerk.


FRIEDRICH II, 1712-1786, König von Preußen. FRIEDRICH II, 1712-1786, König von Preußen. Brief von Schreiberhand mit eigenhändiger Unterschrift "Frch", Berlin 7. Oktober 1771. 1 S., 4°, Doppelbogen. Faltspuren, leicht angestaubt. € 850,00
Schreiben an das Münz-Directorium in Berlin, im Zusammenhang mit einem Erbschaftsstreit der Familie Kauflinger aus Frankfurt am Main. Die Erben fordern vor dem Berliner Kammergericht die Zahlung von 5050 Silbertalern an die Clevische Münze. 
Friedrich erteilt den Befehl einen von ihm zu ernennenden Fisci einzusetzen und die Forderungen zu überprüfen.
"...deren Kauflingschen Erben zu Franckfurth am Mayn über ihre Forderung von 5050 mtl. Unser Silbers, so ihr Erblaßer anno 1756. zur Clevingschen Münze geliefert haben soll, von dem allseitigen Cammergericht den May Buchland gegen den fiscum zu …; als wird solches dem allseitigen Münz-Directorio zur Achtung, und mit dem Befehl bekannt gemacht, daß es von ererbtem Collegio durch einen zu Vertretung des fisci von ihm zu ernennenden fiscalischen Bedienten vor dem Cammergericht erscheinen; gedachten fiscalischen Bedienten aber über alle gegen die Kauflingsche Forderung statt habende Einwendungen solrgfältig instruiren solle; vornehmlich in wie ferne der von Diest das seiner Direction anvertraute Müntz-Comptoir, in der Maaße, als er gethan, rechtlich verbinden könne, oder ob sothanes geliefertes Silber für dero rechnung vermünzet worden, als welcher Umstand aus denen Rechnungen genau ausgemittelt werden muß;..."
Beiliegend ein vorausgehendes Schreiben vom 5. Sept. 1771der Fürsten Zedlitz und von Dörnberg in selbiger Sache an das Müntz-Directorium.:"...müßen wir auf dero Zuschrift vom 29ten m.pr. in Ansehung der Kauflinschen Erben Angelegenheit wieder den Clevischen Müntz-Director von Diest, nach Anleitung Unseres letztern vom 28ten m.pr., ersuchen, noch nähere Untersuchung aus den Clevinschen Müntz-Rechnungen, ob und wie weit das von Kauflinscher Seite, gelieferte Silber, zur Königl. Müntze verwandt worden, anzustellen oder uns anzuzeigen, wo diese Müntz-Rechnung zu finden, da das nachwendig jemand über die Clevische Müntz-Sache die Direction gehabt haben muß, an welchen die Rechnungen gekommen..."


HAGEN, J(ohann) J(ost) A(nton) v(on) (Hrsg.). Briefe Deutscher Gelehrten an den Herrn Geheimen Rath Klotz. 2 Bände. Cosmopolis (i.e. Halle, Kurt), 1773. 8°. Gestochenes Porträt, 7 nn. Bl., 200 S.; 4 nn. Bl., 214 S. Halbleder der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und Rückenschildern, (leicht beschabt). € 480,00
Erste Ausgabe. - Goedeke IV/1, 416, 11. - Der deutsche Philologe und Professor für Philosophie und Beredsamkeit an der Universität Halle Christian Adolph Klotz (1738-1771) ist heute vor allem durch die Streitschriften Lessings und Herders bekannt. Er publizierte eine ganze Reihe von Schriften, denen die beiden genannten Ungenauigkeit vorwarfen. - Die beiden Bände umfassen Briefe von Weise, Abbt, Gleim, Hagedorn, Schlegel, Zobel, Lavater, Herder, Lessing, von Moser u.v.a. - Dekoratives und sehr sauberes Exemplar aus der Bibliothek von Schloss Schönbühel (handschriftlicher Eintrag auf fliegendem Vorsatz).


HORAZ, (Quintus Flaccus). Horazens Briefe aus dem lateinischen übersetzt und mit historischen Einleitungen und anderen nöthigen Erläuterungen versehen von C.M.Wieland. 2 Bände in 1 Band. Leipzig, Weidmann, 1790. 8°. 8 nn. Bl., 332; 272 S. Pappband der Zeit mit leichter Rückenvergoldung und Rückenschild, (etwas beschabt und bestoßen, oberes Kapital gestaucht, Rücken und Ränder verblasst). € 80,00
Goedeke IV/1 564, 134. - Zweite Ausgabe der berühmten von Christoph Martin Wieland übersetzten und erläuterten Ausgabe. - "Gerade die Briefe und Satiren des Horaz, ein herausragendes Beispiel römischer Gesellschaftsdichtung, gaben dem ›gesellschaftlichen Schriftsteller‹ Wieland Gelegenheit, seinen unübertroffenen Spürsinn für die jeweils sich andeutenden zwischenmenschlichen Beziehungen zu bewähren. Wielands Übersetzungskunst zeigt größte Flexibilität, größte Freiheit, größte Vielfalt der Mittel; ihr Repertoire reicht von scharf zupackender Wörtlichkeit über die behagliche Paraphrase bis zur eingearbeiteten Interpretation und wirkt doch stets wie aus einem Guß." (Suhrkamp, Werkausgabe). - Gelöschter Stempel auf Titel, minimal gebräunt.


FRANZÖSISCHE REVOLUTION - Handschriftliches Gesuch an Jean-François Reubell (Rewbell) (1747-1807), mit dessen handschriftlicher Befürwortung mit Unterschrift und weiteren Unterschriften von Carnot und Barras. (Paris). 14. Floreal an 4 (3.5.1796). 3/4 Seite. Folio. Mit alten Faltspuren, leicht stockfleckig und gebräunt. € 180,00
Bitte des Legionärs Hans Engel aus Mannheim, seine Frau, die "sans fortune" in Paris zurückgelassen habe, zu sich holen zu dürfen.
"... Sans vos ordres elle ne peut partire ni meme dans mon payie natal vù que je suis emigré de mon payie pour l'honneur de servire la republique." 
Am Rand Reubells eigenhändige Befürwortung: "Engel... c'est un de ceux qui sont venus nour prevenir le Citoyen Carnot et moi du ler meconte(n)tement de la legion relatif a la solde";
darunter die Entscheidung der Direktoren von der Hand Carnots: "Le Directoire exécutif autorise le ministre de la guerre à mettre le citoyen engel en subsistance à paris provisoirement."
Die unterzeichnenden Jean-François Reubell, Paul de Barras und Lazare Carnot waren 1795/1796 Mitglieder des Direktoriums der revolutionären Regierung.


SOLGER, (Karl Wilhelm Ferdinand). Nachgelassene Schriften und Briefwechsel. Herausgegeben von Ludwig Tieck und Friedrich von Raumer. 2 Bde. Leipzig, F.A. Brockhaus, 1826. 8°. XVI, 780 S.; 2 nn. Bl., 784 S., 1 nn. Bl. Interimsbrosch. d. Zt. m. handschriftl. RSchild., (etw. ber., Broschur m. kl. Fehlstellen an den Gelenken). € 620,00
Erste Ausgabe. - Goed. V, 14, 33, 1; ADB 54, 380 ff. - "Der erste Band des Solger'schen Nachlasses, ... enthält kleinere Aufsätze und den Briefwechsel mit Freunden; der zweite wird die mehr wissenschaftlichen Schriften und Abhandlungen in sich begreifen." (Vorwort). - Tieck und Raumer schrieben über Solger: "Nur wenigen Menschen war dieser Zauber der Sprache verliehen. Auch dem Uneingeweihten sprach er klar und faßlich über schwierige Gegenstände." (ADB 54, S. 381). - Papierbedingt etw. gebräunt, teilweise stockfleckig.


SCHILLER (Friedrich von) und (Johann Wolfgang von) GOETHE. Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794-1805. 6 Bände. Stuttgart, Tübingen, Cotta, 1828-1829. 8°. Halbleder um 1900 mit Rückentitel und leichter Rückenvergoldung, (Rücken leicht verblasst). € 180,00
Erste Ausgabe. - Goedeke IV/2.689.1; Hagen 512. - Leicht stockfleckig. Unbeschnittenes Exemplar.


PFIZER, P.A. Briefwechsel zweier Deutschen. Stuttgart, Tübingen, Cotta, 1831. 8°. VI, 355 S. Pappband der Zeit mit papiernem Rückenschild, (berieben und etwas bestoßen). € 220,00
Erste Ausgabe. - Houben II, 498ff.; Borst 1637; ADB 25, 668 ff. - Pfizer (1801-1867) gilt als "einer der bedeutendsten politischen Publizisten Süddeutschlands", der den Mut hatte "die Losung auszugeben: Los von Österreich, Bildung eines neuen deutschen Bundes unter der Führerschaft Preußens" (Houben). - Dem zum Teil fingierten "Briefwechsel" liegt ein Briefwechsel des Autors mit seinem Freund Friedrich Notter zugrunde. Im Anhang eine kleine Zusammenstellung politischer Gedichte Pfizers. - "Das Buch, die glänzende Frucht reifen Nachdenkens und staatsmännischer Weitsicht und Klarheit, bildet einen Markstein in der Entwicklung der deutschen Einheitsidee." (ADB). - Leicht fleckig, mit handschriftlichem Eintrag auf hinterem Innendeckel.


GOETHE, J. W. von. Briefe von Goethe an Lavater. Aus den Jahren 1774 bis 1783. Hrsg. v. H. Hirzel. Nebst einem Anhange und zwei Facsimile. Leipzig, Weidmann, 1833. Kl.8°. VI, 174 S. Originalhalbleinen. € 400,00
ERSTE AUSGABE. - Goed. IV, 2, 557, 716. - Minimal stockfleckig.


PESTALOZZI, Heinrich. Heinrich Pestalozzi's bis dahin unedirte Briefe und letzte Schicksale. Bern, Jenni, 1834. 8°. 2 nn. Bl., 59 S. Neuer Pappband. € 60,00
Erste Ausgabe. - Goedecke XII, 63, 30. - Beinhaltet den Briefwechsel mit Philipp Emanuel Fellenberg, der ähnliche pädagogische Auffassungen wie Pestalozzi vertrat. - Leicht stockfleckig.


(VARNHAGEN von Ense), August (Hrsg.). Rahel. Ein Buch des Andenkens für Ihre Freunde. 3 Bände. Berlin, Duncker und Humblot, 1834. 8°. Mit gestochenem Porträt. Halbleder der Zeit mit leichter Rückenvergoldung und Rückenschildern, (Rücken geschickt restauriert). € 280,00
Erste im Handel erschienene Ausgabe. - Goedeke VI, 180, 28 (irrtümlich als Titelauflage bezeichnet); WG II 26; Slg. Borst 1700; Kippenberg 5738. - Nach ihrem Tod von ihrem Ehemann August herausgegebene Tagebuchaufzeichnungen und Briefe der Rahel von Varnhagen. Ein Jahr vor dieser Ausgabe bereits als Privatdruck in einem Band erschienen, die vorliegende Ausgabe wurde jedoch erheblich erweitert. - Das Stahlstichporträt von C. E. Weber nach Daffinger, darunter ein faksimilierter Sinnspruch. - Etwas gebräunt und leicht stockfleckig. Ex-Libris (Walter W. Jacobi) auf Innendeckeln. - Gutes Exemplar.


BELLERMANN, Johann Friedrich (1795-1874). Altphilologe, Theologe und Philosoph, Direktor des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster. 1 S. auf Doppelblatt. Eigenhändiger Brief m. Unterschrift, 26. Okt. 1841. 4°. Mit Siegelrest, etwas knickfaltig. € 240,00
Kurzer Brief an den Schriftsteller Hermann Kletke (1813-1886), der 1841 eine Sammlung mit Fabeln des 18. und 19. Jahrhunderts herausgab.
"An Sr. Wohlgeboren Herrn Dr. Kletke
Eur. Wohlgeboren
Sage.... Dank für das ... Geschenk, .... Ihrer trefflich Fabelsammlung.... Es beschämt mich,.... Hülfsmittel....gar nicht damehr habe....
Mit vorzüglicher Hochachtung."


LISELOTTE VON DER PFALZ - MENZEL, Wolfgang (Hrsg.). Briefe der Prinzessin Elisabeth Charlotte von Orleans an die Raugräfin Louise 1676-1722. Mit einer Schriftprobe und einem Register. Stuttgart, Liter. Verein, 1843. 8°. XVIII, 526 (statt 527) S. Pappbd. (Etwas berieben, Ecken bestoßen). € 180,00
"Schöne Ausgabe dieser wichtigen Briefe, die uns ein treues Bild des damal. französ. Hofes, der dortigen Intriguen, des Sittenverderbnisses der Zeit etc. geben. Selten, nur für die Mitglieder des Stuttg. literar. Vereins gedruckt und nicht im Buchhandel" (Hayn-G.). - Fast durchgehend stockfleckig, das Faksimile und 1 S. Register fehlen. - Hayn-G. V, 483.


HUMBOLDT, Alexander von. Briefe an Varnhagen von Ense aus den Jahren 1827 bis 1858. Nebst Auszügen aus Varnhagen's Tagebüchern, und Briefen von Varnhagen und Andern an Humboldt. Leipzig, Brockhaus, 1860. 8°. XV, 400 S. Halbleder der Zeit mit Rückenschildl und leichter Rückenvergoldung, (etwas beschabt). € 70,00
Dritte Ausgabe, im Jahr der ersten Auflage. - "Nirgends hat er sich freier und aufrichtiger ausgesprochen, als in den Mittheilungen an Varnhagen, seinen vieljährigen treuen Freund... (Vorwort S. VII). - Gering stockfleckig, Ex-Libris (ineinander verschlungene Buchstaben) auf Innendeckel.


GOETHE - CARL AUGUST, Großherzog. Briefwechsel des Großherzogs Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach mit Goethe in den Jahren von 1775 bis 1828. 2 Bände in 1 Band. Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1863. 8°. VIII, 320; 1 nn. Bl., 335 S. Halbleder der Zeit mit Rückentitel, (etwas beschabt, vorderes Gelenk etwas eingerissen). € 100,00
Erste Ausgabe dieser Zusammenstellung von 639 Briefen. - Goedeke IV, 2, 707, 3; Hirzel A 653. - Mit einem Vorwort von (Carl) Vogel, der als Leibarzt Carl August, bis zu dessen Tode, und ab 1827 auch Goethe betreute. „Dr. Vogel ist klar, offen und heiter, sein Handwerk versteht er, und so wird alles gut gehen!“ (Goethe). - Minimal unfrisch.


SCHNYDER von WARTENSEE, Josephine. SCHNYDER VON WARTENSEE (geb. Jahn), Josephine (1809-1884), zweite Gattin des Komponisten Xaver Schnyder von Wartensee (1786-1868). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, o. O. u. J. 1 S., kl.-8°. € 120,00
An Herrn Benedict Widmann (einen Schüler Schnyders):"[...] Könnten Sie mir aus Ihrer Bibliothek vielleicht ein Lexikon auf etliche Tage leihen; ich möchte einiges wissen über Strehlenau (Lenau) Klumpp (?), Heinrich Heine und Oberst Gustavson (König v. Schweden; so auch über Lipinskie und die Milanollot [...]". Erwähnt ihren Mann als "Patienten".


WEBER, Wilhem (1803-1891). Physiker; Mitglied der "Göttinger Sieben". Handschriftlicher Brief mit eigener Unterschrift, Göttingen, 20. Oktober 1876. 1 Seite auf Doppelblatt mit Anschrift auf dem anderen Blatt. Doppelblatt - Folio 4°. Mit alten Faltspuren und Siegelresten, etwas angestaubt. € 350,00
Dankesschreiben an den Physiker (Friedrich) Neesen in Berlin:
"Lieber Freund und College!
Empfangen Sie meinen herzlichen Dank für die freundliche Teilnahme, die Sie mir bei der Feier meines fünfzigjährigen Doctorjubiläums erwiesen haben.
Besonderen Werth hat für mich Ihre Erinnerung an meine Vorträge und die Anerkennung,... es mir doch gelungen sei, den Hauptzweck zu erreichen, den Weg strenger Forschung in der Naturwissenschaft zu zeigen ..
Erhalten Sie auch ferner Ihr freundliches Wohlwollen Ihrem treu ergebenen Wilhelm Weber."
Wilhelm Weber wurde auf Empfehlung von Carl Friedrich Gauß an die Georg-August-Universität berufen. Zusammen führten sie Untersuchungen zum Erdmagnetismus durch, woraus die erste elektromagnetische Telegrafenverbindung der Welt entstand.
Der Brief ist von Schreiberhand mit eigener Unterschrift von Wilhelm Weber.


HESSEN - WALTHER, Ph. A. F. (Hrsg.). Briefwechsel der "Grossen Landgräfin" Caroline von Hessen. Dreissig Jahre eines fürstlichen Frauenlebens. 2 Bde. Wien, W. Braumüller, 1877. 8°. Gest. Portrait, VIII, 481 S.; 1 nn. Bl., 472 S., m. 1 Faksimile. Etw. spät. HLwd. m. handschriftl. RSchild., Original-Broschur eingebunden. € 120,00
Erste Ausgabe. - Beinhaltet die Briefwechsel mit Friedrich dem II., Prinz Heinrich von Preussen, mit Ihrem Mann, Schwiegervater usw. Alle Briefe in Französisch. - Unaufgeschnittenes Exemplar.


GOETHE - WILLEMER - CREIZENACH, Th. (Hrsg.). Briefwechsel zwischen Goethe und Marianne von Willemer (Suleika). Mit Lebensnachrichten und Erläuterungen. Zweite, vermehrte Auflage. Stuttgart, Cotta, 1878. Gross-8°. XX, 355 S., 1 nn. Bl., mit 2 gestochenen Porträts und 1 Radierung. Halbleder der Zeit mit Rückenschildern und Rückenvergoldung, Goldschnitt, (gering beschabt, Rücken etwas verblasst). € 65,00
Die beiden gestochenen Porträts zeigen jeweils Marianne von Willemer, die Radierung eine Ansicht der Gerbermühle am Mainufer. - Goethe begegnete im Haus des Frankfurter Bankiers Johann Jakob von Willemer dessen Ehefrau Marianne. Sie gilt heute als einzige Mitautorin, die es unter Goethes zahlreichen Musen gegeben hat. Einige der Gedichte im "West-östlichen Divan" stammen aus ihrer Hand. - Die hübschen, mit einem orientalischen Muster versehenen farblithographierten Originalumschläge eingebunden. - Ex-Libris (Elisabeth Freifrau von Cramer-Klett) auf Innendeckel, die Tafeln leicht stockfleckig.


ERK, Ludwig Christian (1807-1883), Musiklehrer und Komponist. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, Berlin 8. Dec. (18)79. 1 Seite. 4°. Mit alten Faltspuren, etwas angestaubt. € 120,00
An einen unbekannten Freund:
"Ich komme schon wieder mit einer Bitte! ... Ein junger, sehr strebsamer u. lustiger Lehrer der Musik, namens Alb. Romarowski, ..., gab gestern die ersten öffentlichen Proben seines Wirkens, .... Und diesem bescheidenen Mann möchte ich gerne auf … Wege zu seinem Weiterkommen behilflich sein. ... Notiz in die … Zeitung zu bringen? Unser lieber Freund Dr. Klettke wird ja wohl seine Zustimmung dazu geben.
Unserem Frd. Huber geht's augenblicklich nicht zum besten. Der arme Mann liegt krank darnieder... Mit herzlichen Grüßen … Dein alter Frd. L. Erk."
Der in Wetzlar geborene Erk wurde 1835 als Musiklehrer nach Berlin berufen. Dort leitete er den liturgischen Chor der Domkirche und war Mitglied der Sing-Akademie. Er war der erste wissenschaftliche Melodiensammler in Deutschland und legte eine Sammlung von über 20000 Volksliedern an, die in der Staatsbibliothek aufbewahrt werden.


HILDACH, Eugen, 1849-1924, Sänger und Komponist. HILDACH, Eugen, 1849-1924, Sänger und Komponist und seine Frau Anna HILDACH. Eigenhändiges Albumblatt mit beiden Unterrschriften, Nürnberg, 7./8.12.1891. 1 S., 4°. Einmal gefaltet. € 90,00
Gefaltetes Albumblatt beschrieben vom Ehepaar Hildach. 
"Ernst ist das Leben nur heiter die Kunst" - ... nur heiter sei das Leben.
Und alle die dieses Buch bekamen... der Kluge der braucht keinen Muth Weil er selber davon zur Genüge hat.
Der in Wittenberg geborene Sänger Eugen Hildach wohnte zu dieser Zeit mit seiner Frau Anna Hildach geborene Schubert, in Berlin, bevor sie beide 1904 nach Frankfurt zogen.


HILDACH, Eugen, 1849-1924, Sänger und Komponist. HILDACH, Eugen, 1849-1924, Sänger und Komponist. Eigenhändige Briefkarte mit Zeichnung und Unterschrift, ohne Ort u. Jahr. 1 S., klein-8°. € 120,00
Mit Programmvorschlägen: vier Lieder von Robert Schumann (Erstes Grün, Stille Liebe, Wer machte dich so krank, Alte Laute) und ein Lied von Christian Sinding (Viel Träume). - Die Zeichnung zeigt Pudel, Biene und lachende Sonne. - Hildach trat ausschließlich als Konzert- und Liedersänger auf. Nach seinem Abschied von der Bühne 1904 eröffnete er in frankfurt am Main eine Gesangsschule. 1909 wurde er Professor und lebte seit 1916 in Berlin. 
"Na - ich sag's ja! also: Schumann: Erstes Grün (du junges Grün, du frisches Grün) f'moll oder g moll. Stille Liebe - c dur. Wer machte dich so krank? nur Alte Laute - g dur. Christian Sinding - Viel Träume d moll (mittel) ... In Eile herzl. Grüsse ..."


LÖWENSTEIN, Karl Fürst von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (1834-1921). Abgeordneter und Priester. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Kleinheubach, den 12.10.92. Quer-8°. 2 Seiten in Doppelbogen. Montiert auf Trägerkarton. € 80,00
Brief an einen Herrn Friedrich mit der Bitte um 1/2 9 am Bahnhof von Aschaffenburg, zwecks einer kurzen Unterredung zu sein.
".. ersuche ich Sie, Herr Friedrich,... auf dem Bahnhof in Aschaffenburg zu sein...."
Der Verfasser war in den Jahren 1863-1908 Mitglied der Ersten Kammer des Landtags des Großherzogtums Hessen.


DENZEL, R. (Ende des 19. Jahrhunderts). Journalist. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, Stuttgart 28. Okt. 1897. 2 Seiten. Doppelblatt 8°. Mit Faltspuren. € 100,00
Brief eines Journalisten des Schwäbischen Merkurs an einen Herrn Herborn, in dem er diesem zu dessen gewährter Audienz, im Gegensatz zum Grossherzog Friedrich von Baden, bei der Russischen Kaiserin gratuliert. 
"Lieber Herr Herborn,
Aus der Frankf. Zeitung ersehe ich, dass Sie bei der Kaiserin von Russland in Audienz empfangen worden sind... Ich will Ihnen nur den Ausdruck meiner Freude darüber übermitteln, dass, während das Kaiserpaar für die grossherzogl. Herrschaften aus Karlsruhe keine Zeit hatte, die Kaiserin für Sie doch Zeit übrig hatte. Ich fasse das Ganze als einen Triumph Ihrer persönlichen Liebenswürdigkeit auf ... Ich bitte Sie, die lieben Ihrigen bestens zu grüssen und bin mit herzlichen Grüssen an Sie allzeit Ihr treuer R.Denzel."
Die russische Kaiserin war Alexandra Fjodorowna, geborene Prinzessin Alix von Hessen-Darmstadt.


WOLZOGEN, Ernst Freiherr von (1855-1934), Schriftsteller. Eigenhändiges Gedichtmanuskript mit Unterschrift, München 22.4.1899. 1 Seite, 4°. € 160,00
Humorvolles zweistrophiges Gedicht.
"Hoch droben.//Floitü! Ich pfeif' auf die Welt.../Wie liegt sie da drunten so rund & fett,/Als ob sie just gut gegessen hätt!/Sie blüht & grünt & thut sich sehr,/Als ob sie gar voll Tugend wär'./Sie schwitzt & dampft vor satter Müh'.../Ich pfeif' auf die platte Welt-floitü!//Floitü! Ich pfeif' auf die Welt.../Wer nie sich in einsame Höhen traut,/Der nimmer den Herrn ins Antlitz schaut!/Der einsame Starke, der muß es sein,/Der sich badet im jauchzenden Sonnenschein/Ich hör' ihn lachen im Blitzgespräch.../Und ich pfeif' auf die gottlose Welt. Floitü!"


PISCHEK, Johann (1843-1916). Politiker. Eigenhändige Unterschrift unter einer Dienstanstellungsurkunde. Stuttgart, 8. Januar 1901. 1/2 Seite auf Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf. Folio. Gering knittrig. € 40,00
Anstellungsurkunde von Schrieberhand für den Regierungsrat Lang in Rottenburg.
Beiliegend eine gedruckte Dankeskarte für erfolgte Glückwünsche anlässlich der Ernennung zum Staatsminister des Innern. Diese mit einer 3-zeiligen persönlichen Notiz. 1893.


SCHARWENKA, Xaver (1850-1924) Komponist und Pianist. Brief mit Unterschrift. Berlin, 24.6.1905. 2 Seiten auf Doppelblatt, 8°. € 150,00
Schreiben Scharwenkas in seiner Funktion als Erster Vorsitzender des Musikpädagogischen Verbandes mit Übersendung des 2. Musikpädagogischen Kongressberichtes und mit der Bitte um eine Besprechung in der Zeitung: " erlaube ich mir beifolgend [...] herausgegebene Werk "Vorträge und Referate des II. Musikpädagogischen Kongresses [...] zu überreichen, im redaktionellen Teile Ihrer geschätzten Zeitung auf das Erscheinen und den Inhalt [...] hinweisen zu wollen [...]" Der Verband habe folgende Ziele: "[...] Hebung des Musiklehrerstandes durch erweiterte und vertiefte Bildung, Ablegung von Prüfungen, Reformen auf dem Gebiete des Kunst- und des Schulgesanges, wovon die Publikationen des Kongresses beredtes Zeugnis ablegen [...]" - Scharwenka gründete 1881 in Berlin das nach ihm benannte Scharwenka-Konservatorium. 1891-98 hielt er sich in den USA auf, gab hier zahlreiche Konzerte und leitete in New York ebenfalls eine Lehranstalt. 1898 kehrte er nach Berlin zurück und übernahm erneut die Direktion des Konservatoriums.


WOLZOGEN, Ernst Freiherr von (1855-1934), Schriftsteller. 2 eigenhändige Briefe Mit Unterschrift an Herrn Peters in Leipzig. Darmstadt, 23.10.1908 und 12.03.1909. Je 1 Seite, 8°. € 180,00
Wolzogen erwähnt im ersten Schreiben die Möglichkeit einer Lesung bzw. im zweiten Schreiben Beiträge für ein Leipziger Erinnerungsbuch (gemeint ist Peters' "Leipziger Anthologie / Gedichte ehemaliger Leipziger Studenten seit 1870; Festgabe zum 500jährigen Jubiläum der Universität Leipzig" (1909)).
"[...] Meine Reiseverpflichtungen liegen jetzt so weit fest, dass ich am 30. Nov., sowie am 19. und 20. Jan. in Berlin sein muß. Ich könnte also gerne je einen oder einige Tage vor oder auch nach jenen Daten bei Ihnen in Leipzig einkehren. Mit Ihrem Honorarangebot erkläre ich mich einverstanden. Hoffentlich können Sie sich recht bald entscheiden, damit ich freie Hand habe für den fall, dass weitere Angebote zu Vorträgen kommen sollten. [...]"
"[...] Ihrem Wunsche, für das Leipziger Erinnerungsbuch einige Beiträge zu liefer, komm ich mit Vergnügen nach. Ich habe auch aus meiner Leipziger Studentenzeit glücklich noch ein paar Verse ausgegraben, die noch nirgends gedruckt wurden. Auch die beiden letzten Gedichte (30 Jahre später entstanden!) sind nur in Tageszeitungen erschienen - also so gut wie unbekannt. Ich darf wohl einen Korrekturabzug erwarten. [...]"


BRENTANO, Lujo. (1844-1931) Nationalökonom und Sozialreformer. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. München, den 20. Juni 1909. 8°. Doppelbogen mit gedrucktem Briefkopf einseitig beschrieben. Montiert auf Trägerkarton. € 90,00
Brief bezüglich einer Münzsammlung des Professors Merkel an einen unbekannten Empfänger, in dem Brentano angibt nicht Genaueres über deren Verbleib zu wissen. "Sehr geehrter Herr! Ich habe aus Aschaffenburg schon einmal eine Anfrage betr. der Münzsammlung des verstorbenen Professors Merkel erhalten.... "


TANNENBAUM, Eugen (Hrsg.). Kriegsbriefe deutscher und österreichischer Juden. Berlin, Neuer verlag, 1915. 8°. 2 nn. Bl., 185 S., 2 nn. Bl. Flexibler Originalkarton mit Rücken und Deckeltitel, (Rücken leicht verblasst). € 150,00
Erste und einzige Ausgabe. - Der Publizist und Kulturkritiker Eugen Tannenbaum (1890-1936) schreibt zur Idee seiner Zusammenstellung von Briefen jüdischer Kriegsteilnehmer des 1. Weltkrieges: "Der Brief aus dem Feld ist Bringer ungezählter Schicksale geworden. Mag er auch um Wochen und Monate zurückdatiert sein, so trägt er doch den Stempel des Erlebten, ist irgendwie Ausdruck des großen Geschehens, Geschichte in anschaulichster Form. Selbst wenn die Menschen, die sie geschrieben haben, uns unbekannt sind, — der Reiz ihrer Schilderungen ist darum nicht geringer. Im Gegenteil. Je enger der Kreis ist, an den sich der Schreiber wendet, um so mehr ergreift das Schicksal, das in Worte gepresst ist, gerade als Ausdruck des Persönlichsten... Maßgebend für die Aufnahme war das ausgesprochene Verhältnis des Schreibers zum Judentum." (Vorwort). -Leicht gewellt. - Ex-Libris Dr. Ludwig Kantorowicz auf vorderem Innendeckel und University of London, King's College - The Gift of Mrs. Regina Kantorowicz and her sons... auf dem hinteren Innendeckel.


GELLERT, Christian Fürchtegott. Briefe, nebst einer praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen. Berlin, Euphorion, 1921. 8°. 1 nn. BL., 210 S., mit einer signierten Originalradierung in Sepia von Klaus Richter. Originalleder mit reicher Rücken- und Deckelvergoldung, Deckeltitel und Rückenschild, Innenkantenvergoldung und Kopfgoldschnitt, (etwas berieben). € 220,00
Eins von nur 100 nummerierten Exemplaren (insgesamt 400 Exemplare) der Vorzugsausgabe auf Zanders-Hadern-Bütten und mit der signierten Originalradierung, die ein Porträt Gellerts darstellt. - Ausgabe nach der ersten Ausgabe von 1751. - Signierter Einband von Hübel und Denck, Leipzig. - Minimal angestaubt.


KUBIN, Alfred. Zeichner und Schriftsteller. 1877-1959. 2 Postkarten mit eigenhändigen Federzeichnungen, eine Postkarte mit einer Federlithographie und 2 Karten mit jeweils einer Originallithographie mit handschriftlicher Widmung von Alfred Kubin. Zwickledt und Wernstein 1926-1942. Eine der Karten mit kleineren Löchlein am Rand, wohl durch Insektenfraß. Leicht fleckig. € 2.800,00
Alle an die Pianistin Alwine Möslinger in Heidelberg, bzw. an Dr. Wilhelm Möslinger.
1) An Herrn Dr. W. Möslinger bei Herrn Käppel, Waldhäuser.
"Von Kubin's Ein Donnerns Hoch zum 16 Juli 1926 von Zwickledt nach Waldhäuser".
Glückwunschkarte mit einer gedruckten Illustration des Wohnhauses der Kubins, sowie einer eigenhändigen Federzeichnung von Alfred Kubin für den Chemiker Dr. Wilhelm Möslinger (1856-1930) zu dessen 70. Geburtstag. Als Empfängeradresse wird der Maler Reinhold Koeppel in Waldhäuser angegeben, der mit Hanne Möslinger verheiratet war.
2) Federzeichnung des Wohnhauses der Koeppels in Waldhaus mit handschriftlichen Grüßen an Alwine Möslinger von Alfred und Herwig Kubin, sowie Hanne Koeppel (geb. Möslinger) an Alwine Möslinger. 
3) Federlithographie ""Selbstporträt mit flötenspielendem Tod" mit handschriftlichem Dank zum 50. Geburtstag von Alfred Kubin an Alwine Möslinger.
4) Federlithographie "Aetatis suae Anno LX". Selbstporträt im Alter von 60 Jahren mit handschriftlichem Dank an Alwine Möslinger.
5) Postkarte mit Federlithographie zum 65. Geburtstag von Kubin. Rückseitig mit Dankesgruß an Alwine Möslinger.
Schönes Konvolut von 5 Karten an Mitglieder der Familie Möslinger. Der Maler Reinhold Koeppel (1887-1950) lebte in Waldhäuser und war seit 1922 mit Alfred Kubin befreundet, der ein regelmäßiger Besucher war. Er war verheiratet mit Hanne Möslinger, der Tochter von Wilhelm Möslinger. Dieser wurde vor allem als Weinchemiker in seiner Pfälzer Heimat bekannt. Die zweite Tochter, Alwine Möslinger, lebte als Pianistin in Heidelberg.
 


FEININGER, Lyonel (1871-1956). Maler und Graphiker. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, Dessau, 4.7. (19)28. 1 Seite. 4°. Mit alten Faltspuren, leicht stockfleckig. € 1.500,00
Brief an die deutsche Kunsthistorikerin und Schriftstellerin Mela Escherich, in dem er ihr gestattet ein Foto seines Gemäldes "Gelmeroda IX" für das Jahrbuch "Deutscher Wille zu verwenden.
"Sehr verehrte, gnädige Frau !
Sie dürfen gerne das Photo "Gelmeroda IX" für Ihren Aufsatz für das Jahrbuch 1929 "Deutscher Wille" verwenden! Bekomme ich dann vielleicht ein Beleg-Exemplar?..." Ob Feininger sein Belegexemplar bekommen hat, wissen wir nicht, aber wir legen den Band bei.
Mela Escherich hat in dem genannten Jahrbuch einen, die moderne Malerie in Deutschland befürwortenden, Artikel veröffentlicht, der in dem nationalkonservativen Jahrbuch ungewöhnlich erscheint. Sie geht vor allem auf die Kunst Jawlenskys, den sie bereits 1922 in Wiesbaden kennenlernte, und Kandinskys ein.


SLEVOGT, Max (1868-1932). Maler. 3 zeilige, eigenhändige Briefkarte mit Unterschrift. Neukastel 1928. 1 Seite, Quer-8°.
€ 140,00
Für Ihr Gedenken des 8. Oktobers danke ich herzlich.
Max Slevogt
Neukastel 1928


PRESBER, Rudolf (1868-1935), Schriftsteller und Dramatiker. Maschinengeschriebener Brief mit Unterschrift, Berlin, 3.9.1929. 1 Seite mit gedruckter Adresse im Briefkopf. 4°. Mit alten Faltspuren, leicht stockfleckig und etwas knittrig, kleiner Ausriss am linken Rand. € 90,00
An den Frankfurter Journalisten und Schriftsteller Adolf Stoltze.
"Lieber alter Freund!
Ich will Ihnen mal wieder einen Gruss schicken, indem ich ein ziemlich törichtes einglisch-amerikanisches Baby-Buch beifüge, das ich... nicht aus eigener Initiative und auch nicht mit besonderem Vergnügen für Deutschland bearbeitet habe. ... soll nur ein Winke-Winke-Gruss sein... Wir haben uns bis vor einigen Tagen... in unserm Häuschen an der Ostsee gekühlt... und schwitzen jetzt hier, und gehen sogar schon wieder in die Theater, die mit einer wahren Premieren-Wut die künstlerische Arbeit aufgenommen haben. 
Die südlichen Reise-Tage, besonders auch Frankfurt - liegen nun schon wie ei Märchen hinter mir... 
Schön wär's, wenn Sie sich mal entschlössen, das Musterköfferchen in der einen Hand und die Frau Liebegott an der andern Hand, im Winter mal nach Berlin zu kommen... Rudolf Presber". Rudolf Presber wurde in Frankfurt am Main geboren und zog 1898 nach Berlin. Er blieb seiner Heimatstadt jedoch zeitlebens eng verbunden.


BLOCH, Ernst. 1885-1977. Deutscher Philosoph. BLOCH, Ernst. 1885-1977. Deutscher Philosoph. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift an Joachim Schumacher. Datiert: Prag, 6. Okt. (19)36. 3 Seiten. 4°. (Faltspuren, Ränder teils eingerissen und umgeknickt, im letzten Drittel eine rote Markierung). € 1.200,00
Umfangreicher Brief Ernst Blochs aus dem Prager Exil an den deutschen Literaturwissenschaftler und Philosophen Joachim Schumacher (1904-1984).
"Lieber Jojakim,
die neu zugeschickten Teile haben mich sehr scharmiert. Das unvermittelt Subjektive, wie es in anderen Teilen zuweilen stört, fehlt völlig. Dafür erscheint eine außerordentliche vis comica (so bei Weiberhaaren-Klages, Lange Beine-Jaspers, die auf der Stelle tötet... Beste Chesterton-Schule; und der Zweckinhalt der Antithese geht uns mehr an als die Inhalte bei Chesterton. Weniger dagegen mochten mir gewisse Billigkeiten gefallen, ... Ich schieße hier absichtlich mit Kanonen auf Spatzen, damit sie endgültig verschwinden... Einige (nicht viele) sachliche Irrtümer sind mir aufgefallen: so etwa über Schellings geringe naturwissenschaftliche Kenntnisse, Das stimmt nur für den Schelling von 1831, aber nicht für den früheren: dieser, in der Zeit seiner Naturphilosophie, war völlig auf der Höhe seiner Zeit, unterhielt sogar Korrespondenten in Paris, Padua und Bologna, ... Doch das sind Nebensachen im frischen, farbigen, durchdringend gescheiten, und vor allem instiktsicheren Zug Deiner Arbeit. ... Der Sturm darf nicht absinken und bloß würdig werden. Du hast eine Sache geschrieben, die im Duktus marxistisch nicht ihresgleichen hat. Zum Vorbild Heine, zum Vorbild Chesterton bist Du selbst getreten und machst etwas recht Joachimistisches. - Bei Oprecht kann ich Dir leider gar nicht helfen. ... Dagegen will ich, selbstverständlich, gern den Teil an die „Intern.Literatur“ schicken, vielleicht auch ans „Wort“... Ich denke dabei an's 7. Kapitel (Professoren- und Pafaffen-Chaos). Vielleicht auch ans 3. Kapitel (Prachtvoll das über Schopenhauers „Asien“ und eine Erkenntnis ersten Ranges: „In Asien ist das Okkulte sozusagen das Offenkundige“ (S. 53)). ... - Glückwunsch, lieber Jochen. Das Buch soll bald erscheinen.
Herzlich Dein Ernst"
Umfassender Brief Ernst Blochs an den Autor Joachim Schmumacher (1904-1984). Schumacher emigrierte bereits 1932 in die Schweiz, wo er Ernst Bloch kennenlernte. Beide verband fortan eine lebenslange Freundschaft. Der Brief Blochs bezieht sich auf die ersten Kapital des Buches "Die Angst vor dem Chaos" , das 1937 erstmals bei Asra in Paris erschien. 1972 erschien dann eine Neuausgabe im makol verlag - Frankfurt. Der Briefe wurde in Auszügen dieser Neuausgabe als Einleitung vorangestellt. Die kritischen Teile jedoch überwiegend weggelassen.

 


MONTAGU, Lady Mary Wortley. The Letters and Works. Edited by her great grandson Lord Wharncliffe. Second edition, revised. 3 Bände. London, Richard Bentley, 1937. 8°. Mit 5 gestochenen Porträts. Leder der Zeit mit Rückentitel und Deckelfileten, (Rücken restauriert, Kanten etwas bestoßen und fleckig). € 280,00
Zweite Ausgabe, im Jahr der Erstausgabe, der Werke und Briefe von Lady Mary Wortley Montagu (1689-1762), herausgegeben von ihrem Urenkel. - Sie gilt als eine der bedeutendsten englischen Schriftstellerinnen des 18.Jahrhunderts und war unter anderem mit Alexander Pope befreundet. Ihre Briefe, die sie während ihres Aufenthalts in Konstantinopel schrieb und die unter dem Titel "Turkish Embassy Letters" veröffentlicht wurden, machten sie europaweit bekannt. - Selbst schwer durch eine Pockeninfektion gezeichnet, setzte sie sich für die Einführung einer Pockenimpfung (Variolation) ein. - Innengelenke unschön verstärkt, Band 1 und 2 am Anfang am oberen Rand wasserfleckig, teils etwas stockfleckig. Ex-Libris (Frederick P.Nathan) auf Innendeckeln.


LÜBBECKE-JOB, Emma (1888-1982), deutsche Pianistin. Handschriftlicher Brief mit Unterschrift, 22.12.49. 1 Seite. 4°. Mit minimalen Faltspuren. € 75,00
An eine Frau Gizelt.
"Ich wäre natürlich gestern zur Begrüssung erschienen, wenn ich geahnt hätte... Aber Fried hatte bis dahin schon 2x die Stunde gestört!! Ich danke Ihnen von Herzen... und hoffe, dass diese Schweizer Tüchlein... Ihren Lieben und Ihnen ... zu Weihnachten und viele gute Wünsche für 1950..."
Rückseitig die Antwort in Bleistift: "... die Tüchlein sind bezaubernd - fast zu schön... Ich wünsche Ihnen recht geruhsame ungestörte Festtage!..."
Emma Lübbecke-Job war langjährige Musikpartnerin Paul Hindemiths und brachte zahlreiche seiner Werke zur Uraufführung. Seit 1909 war sie mit dem bekannten Frankfurter Kunsthistoriker und Autor zahlreicher Bücher, Fried Lübbecke verheiratet, der als der Frankfurter "Altstadtvater" gilt.
Beiliegend ein Foto von 1956, das Emma und Fried Lübbecke zeigt.


HERZFELDE, Wieland (1896-1988). Deutscher Schriftsteller, Publizist und Verleger, Gründer des Malik-Verlages. Maschinengeschriebener Brief mit Unterschrift an Alfred Holz, Leipzig, 30.10.1950. 1 Seite. 4°. (Faltspuren, etwas gebräunt, eine Unterstreichung in Rot). € 150,00
Brief von Wieland Herzfelde und im Auftrag seines Brudes John Heartfield (Helmut Herzfelde) an den Verleger Alfred Holz.
"Lieber Genosse Holz, 
ich beantworte für Heartfiels Deinen freundlichen Brief... Er wird sich in diesem Jahr noch nicht mit Buch-Einbänden... beschäftigen können, ... Nun aber etwas anderes: weisst Du, dass Marjorie Fischer schon Ende 1939 eine Gegnerin geworden ist? Weiss sie von eurer Uebersetzung? Ich habe damals den Verkehr mit ihr abgebrochen... Das Buch selbst schrieb sie vor ihrer "Wandlung". Immerhin wäre zu fragen, ob nicht manches darin veraltet ist.
Mit herzlichem Gruss W. Herzfelde
P.S. Dank für die beiden Bücher, deren Ausstattung mir besonders gut gefällt. Eine kleines Wort der Kritik: die Anzeigen auf den Vorsatzpapieren von "Prinzessin Frosch" verwirren ein wenig..."


LEONHARD, Rudolf (1889-1953). Deutscher Schriftsteller und Kommunist. Maschinengeschriebener Brief mit Unterschrift an Alfred Holz, Berlin, 8.9.1953. 1 Seite. 4°. (Faltspuren, gelocht, leicht tintenfleckig). € 100,00
Brief von Rudolf Leonhard an den Verleger Alfred Holz, in dem es um Bücherwünsche für Kinder, den Freund (Martin) Remané und Victor (?) geht.
"Lieber Genosse Holtz, 
bitte um einen Rat: ... schulde ich seit meiner Abreise aus Paris die Erfüllung von Bücherwünschen für die Kinder. Sie... wünschen: ein Kasperlestück -- gibt es welche gedruckt?... Das Geheimnis der Kinder von Agnes Sanderplump (Heinrich Ellermann, Hamburg) -- bekommt man das hier?
... Ist unser Freund Remané [gemeinst ist hier vermutlich der Übersetzer und Lyriker Martin Remané] mir noch böse, weil ivch nicht ohne sehr erhebliche, beinahe aufhebende Einschränkungen erklären konnte, dass Victor ein Schwein sei ?. Mit vielen herzlichen Grüßen Dein Rudolf Leonhard"


BENN, Gottfried. Ausgewählte Briefe. Mit einem Nachwort von Max Rychner. Wiesbaden, Limes, 1957. 8°. 400 S. Originalleinen mit Rückentitel, (gering angeschmutzt). € 40,00
Erste Ausgabe dieser Auswahl. - Enthält Briefe an Max Bense, Kasimir Edschmid, Paul Hindemith, Ernst Jünger, Max Niedermayer, Erich Reiss, Thea Sternheim, Paul Zech u.v.a. - Gering unfrisch.


LE COBUSIER (1887-1965), eigentlich Charles-Édouard Jeanneret-Gris. Architekt und Stadtplaner. Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift, Paris, 6. September 1961. 1 Seite mit gedruckter Adresse von Corbusier. 4°. Mit alten Faltspuren, gering angestaubt. Rückseitig mit Vermerken des Ingenieurbüros. € 1.400,00
Le Corbusier verschenkt seine Arbeit.
Interessanter Brief an den Ingenieur Bouchet in Mulhouse, in dem es um das Honorar von Le Corbusier für dessen Planungen für das Projekt einer Schiffsschleuse in Kembs-Niffer mit einem Kontrollturm und einem Verwaltungs- bzw. Zollgebäude geht.
"OBJET: Ecluse de Kembs-Niffer 
Honoraires
Cher Monsieur, Vous avez pris rendez-vous le mardi 12 pour régler la question de mes honoraires sur l'affaire de l'Ecluse...
... d'après vos indications nous aurions à toucher 2700 N.F. le volume des travaux étant estimé par vous à un maximum de 200.000 N.F. J'ai déüensé en heures d'atelier pour cette affaire 3050 N.F. mon travail personnel n'étant pas compris.
... J'apporte dans cette affaire mon talent personnel que je ne compte pas tout; c'est un cadeau... L'objet de ma présente lettre est de vous demander de ne pas fixer à priori de chiffres... Il est trop facile d'interpréter au maximum ou au minimum la tarification d'honoraires d'architecte;... J'ai eu à envisager un problème d'ensemble... "
Le Corbusier, der nur ganz wenige öffentliche Aufträge in Frankreich ausführte, wurde Anfang des Jahres 1960 von den, ihn bewundernden Ingenieuren René Descombes und René Bouchet angefragt, ob er den Kontrollturm und das Verwaltungsgebäude für die Schleuse Kembs-Niffer, die am östlichen Ende des Rhein-Rhône-Kanal und an dessen Übergangs in den Rheinseitenkanal liegt, zu konstruieren. Abgesehen von technischen Vorgaben, hatte er bei der Gestaltung absolut freie Hand. In dem Brief erklärt er, dass er bereits in den bisherigen Planungen mehr Atelierstunden aufwenden musste, als ihm zugesprochen werden soll. Er bietet seine eigene Arbeit als Geschenk an, möchte aber für sein Büro keine Regulierung der Arbeitsstunden und der Baukosten. 
Die beiden markanten Gebäude im Oberelsass stehen seit 2005 unter Denkmalschutz und sollen voraussichtlich ab diesem Jahr saniert werden.


TILLICH, Paul (1886-1965) deutscher, später amerikanischer protestantischer Theologe. Eigenhändiges Manuskript und maschinengeschriebenes Anschreiben des Sekretariats, 13. Nov. 1962. 2 Seiten handschriftliches Manuskript und 1 Seite auf Briefpapier mit gedrucktem Briefkopf der University of ChicaGo... The Divinity School. 4°. Oben links geklammert, Ränder gering gebräunt. € 420,00
2-seitiges handschriftliches Manuskript für das Vorwort zu Charlotte Salomon: "Ein Tagebuch in Bildern. 1917-1943" von Paul Tillich, erschienen bei Rowohlt 1963. Zusammen mit einem Anschreiben an Herrn Karl Geyer in Jülich.
"An einem der bewegtesten Tage meines Lebens - einem sogenannten Höhepunkt, wurden mir Charlotte Salomon's Tagebuch in Bildern und Berichten gezeigt. In diesem Augenblick hörte die äussere Bewegung auf und eine innere setzte ein. Ich war hineingezogen in ein Menschenschicksal... das in diesen von Charlotte selbst gemalten Bildern... zum Ausdruck kommt, und das jeden berühren muss, der für rein Menschliches offen ist. ... Es ist das kurze Leben einer unendlich sensitiven... starken Persönlichkeit, unter den Bedingungen einer der grauenvollsten Perioden... Es sind Bücher, wie dieses... Sie erinnern uns, was wir täglich zu vergessen versucht sind... "
"Sehr geehrter Herr Geyer,
In Beantwortung Ihres Schreibens vom 16. September, sende ich Ihnen in der Anlage ein Manuskript Professor Tillich's... Eva Cohn, Secretary by Prof. Tillich."
Charlotte Salomon (1917-1843) war eine junge deutsche Malerin, die 1943 im Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau ermordet wurde. Paul Tillich, Theologe und Religionsphilosoph schrieb das Vorwort.
Mit einigen Durchstreichungen und Verbesserungen.
 


BURROUGHS, William S.(1914-1997), Amerikanischer Schriftsteller. 2 Maschinengeschriebene Briefe mit Unterschrift. New York, 8. Nov.75 und 12. Jan. 76. 2 S., einseitig beschrieben mit gedrucktem Briefkopf und Absender. Gefaltet in den Originalbriefkouverts mit gedrucktem Absender. € 1.200,00
2 Antwortschreiben an Martin Fischer in Frankfurt, in denen er sein Bedauern ausdrückt ihn nicht in New York getroffen zu haben. Der zweite Brief enthält Angaben, wo kleinere Publikationen von ihm zu finden sind:
".. Thank you for your letter of 2 Aug... I'm chagrines to see you were intending to visit New York... it is a musfortune... Cordially, William Burroughs"
"... I hope you will le me know in advance when you visit New York again.
'The Literary Techniques of Lady....' which was to have been published.... seems to have gone unfinished a long time... The other booklets you metion, 'Time' (C Press)... can be best obtained... I wish you luck and hope we meet sometime. Sincerely, William Burroughs".
Der amerikanische Schriftsteller William S. Burroughs gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Beatliteratur.

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REISEFIEBER AM FREITAG

 

"Ich bin auf Reisen", schreibt die Meisterdiebin "folge mir nicht!", und weiter: "P.S. Den Ptolemaeus in der italienischen Übersetzung von Cernoti, den Du wahrscheinlich vermisst, habe ich mir ausgeliehen.", und während sie dies schreibt, kreuzt sie automatisch Zeige- und Mittelfinger. Sie kennt sowohl den Wert als auch die Bedeutung der Geografia und nimmt das darin liegende Kärtchen in die Hand: "... Venedig, Battista & Giorgio Galignani, 1598 ... mit 2 gestochenen Titelvignetten, 1 blattgroßen und 63 halbseitigen Kupferkarten und zahlreichen schematischen Holzschnitten im Text. Pergament der Zeit ... Enthält 27 sogenannte „alte ptolemaeische“ und 37 „moderne“ Karten, darunter die blattgroße und die 3 halbseitigen Weltkarten, 1 Karte von Amerika und Teile Amerikas auf 6 weiteren Karten." Mit flinken Fingern blättert sie in der jüngsten Beute bis zu der zwölften Karte von Asien neben dem Elefanten mit den großen Füßen und vergleicht sie mit ihren eigenen leisen, aber nicht kleinen Diebesfüßen. Der eigentliche Besitzer - ein Bibliophiler, ein Sammler, ein Manischer - wird versuchen sie zu finden, um das Buch zurückzubekommen. "Ich werde ihn irreführen und auf Reisen locken", denkt sie listig, geht an ihr Bücherregal mit der Reiseliteratur und zieht von Karl August Mayer Neapel und die Neapolitaner oder Briefe aus Neapel in die Heimat von 1840-42 mit unverblümten Betrachtungen heraus und zitiert als wären es ihre eigenen Beobachtungen. "Mache Dir keine Sorgen. Hier sind alle sehr zuvorkommend. Ich bin in einer Stadt, wo die Männer sehr leidenschaftlich im Genusse der Liebe sind, wenn anders, was ich meine, den schönen Namen Liebe verdient." Und weiter: “Nach dem Koordinatensystem von Ptolemaeus befinde ich mich hier: 49   .31 20. Küsschen. Deine Comtesse de Monteil", schließt sie den Brief mit einem ihrer anspielungsreichen Tarnnamen. 

Für den zweiten Brief bedient sich die Getarnte des sehr seltenen Buches Reise nach Mequinetz, der Residentz des heutigen Kaysers von Fetz und Marocco, welche der Herr Commandeur, Carl Stuart, als Groß-Britannischer Gesandter, Anno 1721 zu Erledigung der dortigen Gefangenen abgelegt hat. Für die erste deutsche Ausgabe hat sie beinahe Zweitausend Euro ausgegeben: "Schließlich ist der Bericht selten und ausführlich, alle Falttafeln sind vorhanden", rechtfertigt sich die Sammlerin (die sie auch ist) vor der Diebin und enfaltet eine der sechs Kupferstichtafeln, bevor sie die Aufgaben der sogenannten Kebs-Weiber im Kaiserpalast aus dem Buch zitiert - die hier jedoch aus Gründen der Unzumutbarkeit nicht wiedergegeben werden können - und weiter: “Ich befinde mich im nördlichen Marokko. Grüße aus Afrika von Carl Stuart und Deiner Comtesse“ Für den dritten Brief bedient sich die Betrügerin im Reisefieber der Frühlingsfahrt nach den Canarischen Inseln: “Nach dem scharfen Ritt auf den vom Regen schlimm bestellten Wegen erquickte mir Don Juan sofort mit einem Steigbügeltrunk vortrefflichen Malasiers, wie er des altberühmten Weinbezirks würdig war. Bei Tische traf ich zwei Herren aus der Gegend, Verwalter von Landgütern, die mir die Kartoffeln als insulares Product von hohem Interesse anpriesen, während sie gerinschätzig von den herrlichen Bananen und den noch schöneren, hellgoldenen Orangen sprachen, mit denen der Wirt die Tafel bedeckte. Suppe in Tassen mit dem obligaten Münzblatte, ein derber Puchero und mehrere gute Fleischgerichte, selbst gebratene Waldtauben erschienen.” ”Der Drache am Nullmeridian des Ptolemaeus spendet mir Schatten.” Die Comtesse spielt mit dieser fährtendienlichen Bemerkung an auf den berühmten Drachenbaum von Icod de los Vinos, der in dem Reisebericht von H.Christ aus dem Jahre 1886 beschrieben wird. Ihr letzter Brief lautet schließlich: "Du möchtest sicherlich wissen, wo sich Deine Voleuse und vor allem Deine italienische Ausgabe der Geografia befinden, nachdem Du extra von Neapel nach Marokko und Teneriffa gereist bist. Ich muss Dich enttäuschen: Coordinate non disponibili. Für eine Erwerbung des Kartenwerkes nach Ptolemaeus empfehle ich Dir "Reisefieber am Freitag" des Antiquariats Tresor am Römer. Ciao Bello. Deine Ladra."


(SCHWABE, J. J.) Hrsg. Allgemeine Historie der Reisen zu Wasser und zu Lande; oder Sammlung aller Reisebeschreibungen, welche bis itzo in verschiedenen Sprachen von allen Völkern herausgegeben worden, und einen vollständigen Begriff von der neuern Erdbeschreibung und Geschichte machen; worinnen der wirkliche Zustand aller Nationen vorgestellet, und das Merkwürdigste, Nützlichste und Wahrhaftigste in Europa, Asia, Africa und America, in Ansehung ihrer verschiedenen Reiche und Länder; deren Lage, Größe, Grenzen, Eintheilungen, Himmelsgegenden, Erdreichs, Früchte, Thiere, Flüsse, Seen, Gebürge, großen und kleinen Städte, Häfen, Gebäude u.s.w. wie auch der Sitten und Gebräuche der Einwohner, ihrer Religion, Regierungsart, Künste und Wissenschaften, Handlung und Manufacturen, enthalten ist; Mit nöthigen Landkarten nach den neuesten und richtigsten astronomischen Wahrnehmungen und mancherley Abbildungen der Städte, Küsten, Aussichten, Thiere, Gewächse, Kleidungen, und anderer dergleichen Merkwürdigkeiten, versehen; Durch eine Gesellschaft gelehrter Männer im Englischen zusammen getragen, und aus demselben ins Deutsche übersetzt. Bände 1-19 (ohne Band 11) in 18 Bänden. Leipzig, Arkstee und Merkus, 1747-1769. 4°. Mit gestochenem Frontispiz, gestochener Kopfvignette und 630 (von 632) teils gefalteten Kupferstichkarten, Plänen und Tafeln. Pergament der Zeit mit Rückentiteln, (Einbände teils etwas beschabt und berieben, bei Band 5 Vorderdeckel verzogen, Band 18 ebenfalls leicht verzogen, gering fleckig). € 9.800,00
Cox I, 32; Graesse III, 307; Engelmann 107; Sabin 913 - Fast vollständige Serie der von J. J. Schwabe u.a. besorgten Übersetzung der umfangreichen Reisesammlung des Abbé Prévost. Die in insgesamt 21 Bänden erschienene Reihe gilt als bedeutendste und umfassendste deutschsprachige Sammlung von Reisebeschreibungen des 18. Jahrhunderts. - Enthält zahlreiche frühe, reich illustrierte Reiseberichte in alle Erdteile der Welt. Mit Karten und Plänen meist von Bellin, sowie Darstellungen von Pflanzen und Tieren, Ortsansichten und Landschaften, sowie Darstellungen von Eingeborenen. - "This valuable repository contains translations of many of the early voyages and travels to America, and some Indian vocabularies, etc." (Cox). - In Band 1 fehlen die Seiten 531-534, mit dem beiden dazugehörigen Tafeln, 2 Blatt mit Bleistiftkritzeleien; Band 2 S. 107 mit Tintenfleck; Band 7 an den Rändern fast durchgehend tintenfleckig, die am stärksten betroffenen Seiten und Kupferstiche gereinigt; 1 gefaltete Karte in Band 12 mit kleinerem Loch uns Einriss am unteren Kartenrand, teils etwas wasserrandig oder stockfleckig (bei Band 2 und 16 teils bis in die Abbildungen reichend). Die Titel jeweils mit altem Stempel (Gymnasium Kiel) versehen. - Insgesamt gutes Exemplar. - Die fehlenden Bände liegen als indische Faksimiles von 2019 bei, vor allem durch das Register in Band 21 interessant.


KAYSER, (Georg Heinrich). (Geographische Unterhaltungen zur Belehrung für Liebhaber der Erdkunde.) Tafeln der Bände 1/1; 2/1 und 3/1 in 1 Band. Augsburg, Lotter, (1814). Klein-4°. Mit 59 (davon 19 kolorierten) gefalteten Karten und Tafeln. Pappband der Zeit, (etwas berieben). € 220,00
Teilband der Tafeln zu der insgesamt 12 Teile und 162 Tafeln umfassenden Reihe. - Mit interessanten Karten zur physischen Geographie, 2 Polkarten, Ansichten von Vulkanen (nach Humboldt), Bergen, Gletschern, Höhlen, Ansichten der Moscheen in Mekka und Medina, Darstellungen fremder Völker, teils nach den Illustrationen bei Cook u.a. - Gering stockfleckig, Stempel (Lehererbücherei Nördlingen) auf Innendeckel.


HUMBOLDT - MACGILLIVRAY, W. Alexander von Humboldt's Reisen und Forschungen. Eine gedrängte Erzählung seiner Wanderungen in den Aequinoctial-Gegenden Amerikas und im Asiatischen Rußland. Nebst einer Zusammenstellung seiner wichtigsten Untersuchungen u.s.w. Leipzig, Baumgärtner, o.J. (1832). Klein-8°. Gestochenes Porträt, XXIII, 430 S., 1 nn. Bl., mit 1 lithographischen Karte und 5 lithographischen Tafeln. Halbleder der Zeit mit leichter Rückenvergoldung und Rückentitel, (etwas beschabt und bestoßen). € 200,00
Erste deutsche Ausgabe. - Sabin 33745. - Die Karte zeigt das Gebiet des Orinoco, die Tafeln mit Darstellungen des Drachenbaums in Orotava (Teneriffa), eines Jaguars, der Luft-Vulkane in Turbaco, der Basaltfelsen von Regla sowie eines Indianerpaares aus Mechoacan. Durchgehend etwas stockfleckig und gebräunt.


DUMONT D'URVILLE, (Jules Sebastien Cesar). Voyage pittoresque autour du monde resumé général de découvertes de Magellan, Tasman, Dampier, Anson, Byron, Wallis, Carteret, Bougainville, Cook, etc. 2 Bände. Paris, L.Tenré und H. Dupuy, 1834-1835. Gross-8°. 2 nn. Bl., VIIII, 576 S.; 2 nn. Bl., 584 S., mit 2 gestochenen Frontispizen, 6 (2 mehrfach) gefalteten gestochenen Karten, 276 gestochenen Tafeln und einigen Textholzschnitten. Halbleder der Zeit mit Rückentitel, (gering beschabt). € 450,00
Erste Ausgabe. - Sabin 21211; Lipperheide La 8; Henze II, 106 ff. - Die Tafeln, nach Boilly und de Sainson mit meist 2 Darstellungen auf einem Blatt, zeigen Stadtansichten, Landschaften, Trachten, Bräuche, etc. - Mit Beiträgen zu Indien, China, Japan, Südostasien, Ozeanien, Neuseeland und Australien. Die Karten zeigen Hawaii, Tahiti, Neuseeland, die Welt, etc. - 1 gefaltete Karte mit hinterlegtem Einriss, stellenweise etwas stock- bzw. fingerfleckig.


STÖCKLEIN, Joseph. Allerhand So Lehr- als Geist-reiche Brief, Schrifften, und Reis-Beschreibungen welche meistens von denen Missionariis Societatis Jesu aus beyden Indien, und andern über Meer gelegenen Ländern, Seit Anno 1642. bis 1726. in Europa angelangt sind... Teile 5-8 in einem Band. Augsburg, Graz, Veith Erben, 1726. Folio Mit 5 (4 gefalteten) Kupferkarten, 1 Kupfertafel und 1 Holzschnittabbildung. Pergament der Zeit mit handschriftlichem Rückenschild, (etwas fleckig, Rücken restauriert). € 650,00
Sabin 91981; Graesse VI, 501; Brunet V, 547 ("se trouve rarement complète"); De Backer-S. VII, 1584,4; Cordier, Bibl. Jap. 127; Cordier, Bibl. Sinica 941. - 4 von insgesamt 40 Teilen, dieser bedeutenden Sammlung von Reiseberichten, die bis 1761 erschienen sind. - Die später unter dem Titel "Welt-Bott" von Stöcklein aus dem Französischen übersetzte und herausgegebene Reihe gilt "mit seinen Berichten über Religionen, Sitten und Gebräuche aus Jesuitenmissionen in China, Indien, Amerika und an der Levante neben Bartolomé de Las Casas „Kurzgefaßter Bericht von der Verwüstung der Westind. Länder“ (1552, dt. 1790) zu den wichtigsten missionsgeschichtlichen Quellen und findet auch sprachgeschichtliches Interesse." (NDB 25, 384). - Die hier vorliegenden Teile enthalten Berichte über China, Japan, Ost-Indien, die Philippinen, Taiwan, Nordamerika, Venezuela, Peru, die Türkei, usw. - die Karten und Pläne zeigen u.a. Nagasaki, den Amazonas, die Carolinen und Formosa (Taiwan). - Durchgehend fleckig, die letzten Seiten des Registers stärker braunfleckig, Ecken etwas geknickt, radierter Stempel auf Titel.


ATLANTEN - GALLETTI, Joh(ann) Georg August. Allgemeine Weltkunde oder Encyklopädie für Geographie, Statistik und Staatengeschichte, mittelst einer geographisch-statistisch-historischen Uebersicht aller Länder,hinsichtlich ihrer Lage, Grösse, Bevölkerung, Kultur, ihrer vorzüglichsten Städte, ihrer Verfassung und Nationalkraft; und einer Skizze der ältern und neuern Geschichte. Ein Hilfsmittel beim Studium der Tagegeschichte für denkende und gebildete Leser. Neunte Auflage, umgearbeitet und vermehrt von J.G.F. Cannabich (und) H.Meynert. Budapest, Hartleben, 1840. 4°. 2 nn. Bl., 662 Sp., mit 23 (davon 1 vierteiligen, gefalteten und 1 doppelblattgroßen) gestochenen und grenzkolorierten Karten. Pappband der Zeit mit Rückenschild, (etwas berieben und bestoßen). € 180,00
Erstmals 1807 erschienenes, sehr populäres und in zahlreichen Auflagen überarbeitetes Werk des Gothaer Historikers und Geographen Galletti (1750-1828). - "Seine Schriften sind sehr zahlreich, seine Lehrbücher der Geschichte und Geographie die besten ihrer Zeit, daher sie oft aufgelegt worden sind." (ADB 8, 333). - Mit einer Weltkarte, Karten von Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und Australien, sowie Karten der Länder Europas. Die aus vier Teilen bestehende Deutschlandkarte bereits zusammenmontiert. - Minimal stockfleckig. Gutes, sauberes Exemplar.


SKANDINAVIEN - EHRMANN, Th. Fr. Neueste Kunde der nordischen Reiche Dänemark, Norwegen und Schweden. Nach ihrem jetzigen Zustande aus Quellen dargestellt. Prag, Diesbach, 1808-1809. 8°. 604 S., 1 nn. Bl., mit 3 gefalteten grenzkolorierten Kupferstichkarten und 20 (15 gefalteten davon 2 kolorierten) gestochenen Tafeln. Pappband der Zeit mit Rückenschild, (etwas berieben, Ecken und Kanten gestaucht). (Neueste Länder- und Völkerkunde, 4). € 280,00
Engelmann 402. - Mit Karten von Dänemark, Island und Schweden/Norwegen. Die Kupfertafeln mit Plänen von Kopenhagen und Stockholm, Ansichten, Darstellungen eines Wals, der Bärenjagd, sowie 2 Militärtafeln, diese sehr schön koloriert. - Durchgehend etwas stockfleckig, Plan von Kopenhagen mit Loch durch Tintenfraß in der Legende.


DÄNEMARK - RAMDOHR, Friedrich Wilhelm Basilius von. Studien zur Kenntniss der schönen Natur, der schönen Künste, der Sitten und der Staatsverfassung, auf einer Reise nach Dännemark. Erster Theil (= alles Erschienene). Hannover, Helwingsche Hofbuchhandlung, 1792. 8°. 2 nn. Bl., 8 394 S., 1 nn. Bl. Lederband des 20. Jahrhunderts mit Rückentitel, (minimal beschabt). € 340,00
Erste Ausgabe. - MNE 2, 144; Bibl. Danica II, 596; ADB 27, 210. - Friedrich Wilhelm Basilius von Ramdohr (1757-1822) verfasste im Laufe seines Lebens eine Reihe kunstgeschichtlicher Werke. Im ersten Drittel des Buches werden verschiedene Orte und Sehenswürdigkeiten in Schleswig-Holstein und Hamburg beschrieben, im Rest des Bandes Kopenhagen. Unter anderem enthält er eine Beschreibung der Gemälde des königlichen Schlosses Christiansborg, das 1795 abbrannte. - "Man wird dies Werk mit einem sehr günstigen Vorurtheile zur Hand nehmen, da der Verf. desselben sich durch seine sehr schätzbare Schrift 'über die Mahlerey und Bildhauerarbeit in Rom', allen Kennern und Liebhabern der schönen Künste so vorzüglich vortheilhaft empfohlen hat. Freylich aber ist der Plan der gegenwärtigen Arbeit, wie sich schon aus ihrer Ueberschrift ergiebt, von einem größern und mannichfaltigern Umfang. Nur ein Theil dieser Reisebeschreibung, aber bey weitem der größere, hat die Werke der bildenden Künste zum Gegenstand" (Neue Allgemeine Deutsche Bibliothek 1793, VI, S. 271f.). - Durchgehend gebräunt, letztes Blatt auf auf flie genden Nachsatz montiert, einige Bleistifteinträge auf Vorsatz, Ex-Libris auf Innendeckel.


ALPEN - LENDENFELD, Robert von. Aus den Alpen. 2 Bände. Wien, Prag, Tempsky, Leipzig, Freytag, 1896. Groß-8°. XII, 486 S., 1 nn. B., XII, 511 S., mit 2 chromolithographischen Frontispizen und 403 teils ganzseitigen Illustrationen. Illustriertes Originalleinen mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel, (etwas beschabt und bestoßen). € 140,00
Erste Ausgabe. - 1) Die Westalpen; 2) Die Ostalpen. - Die Illustrationen wurden nach Originalzeichnungen von E.T. Crompton und Paul Hey geschaffen. - Reich illustrierte Beschreibung der Alpen von Nizza bis zur Adria. - Leicht stockfleckig, sonst gute Exemplare.


GRIECHENLAND - BRÖNDSTED, P.O. Reisen und Untersuchungen in Griechenland, nebst Darstellung und Erklärung vieler neuentdeckter Denkmäler griechischen Styls, und einer kritischen Übersicht aller Unternehmungen dieser Art, von Pausanius bis auf unsere Zeiten. 2 Bde. (alles Ersch.). Paris, Firmin Didot, 1826-1830. Fol. XX, 129; XXII S., S. (131)-318, 1 nn. Bl., mit 2 gestochenen Titelvignetten, 25 (5 doppelblattgroßen, 1 gefalteten) Kupfertafeln und 36 (3 kolorierten, 1 zweifarbigen) Textkupfern. Originalpappbände, (etwas berieben und bestoßen, etwas fleckig). € 1.800,00
Erste Ausgabe, selten. - Blackmer 214; MNE I, 106; vgl. Brunet I, 1274. - "Bröndsted was trained in Denmark as an archaeologist and philologist. After travelling in France and Italy for some years he left Italy in 1810 on the company of Haller van Hallerstein, Linckh and Stackelberg with the intention of exploring Greece and Asia Minor. This group was involved in the excavations at Aegina, and together with Cockerell and Foster they also excavated at Bassae..." (Blackmer). - Das als Ergebnis dieser Reise, ursprünglich auf acht Bände ausgelegte Werk, erschien gleichzeitig in französischer und deutscher Sprache. - Minimal fingerfleckig, Stempel auf Titel verso. Sehr schönes sauberes Exemplar.


SCHOTTLAND - KOHL, J(OHANN) G(EORG). Reisen in Schottland. 2 Teile in 1 Band. Dresden, Leipzig, Arnold, 1844. 8°. XII, 232; VIII, 235 S. Leinen der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückentitel, (leicht beschabt und leicht fleckig). € 180,00
Erste Ausgabe. - ADB XVI, 425, Engelmann 905; Embacher 167. - Bericht einer im Herbst 1842 unternommenen Reise. Mit Berichten über den Clyde, Glasgow, Edinburgh, Stirling, Perth, Dunkeld, die Higlands und Lochs, usw. - Leicht stockfleckig.


GROSSBRITANNIEN - SCOTT, Walter. Border Antiquities of England and Scotland; comprising specimens of vestiges of former ages, accompanied by descriptions. Together with illustrations of remarkable incidents in border history and tradition, and original poetry. 2 Bände. London, Longman, Hurst, Rees, Orme, u.a., 1814-1817. 4°. Gestochener Titel, 2 nn. Bl., CXXVII S.; gestochener Titel, 2 nn. Bl., S. 93-209, CI S., 7 nn. Bl., mit 93 Kupfertafeln. Leder der Zeit mit Rückenschildern und leichter Rückenvergoldung, (etwas berieben und bestoßen, Gelenke leicht angeplatzt). € 900,00
Erste Ausgabe. - Lowndes 2227; Graesse VI/1, 328. - Von Walter Scott stammen die Einleitung und der Anhang. Der beschreibende Text ist von William Mudford. - Der schottische Schriftsteller Walter Scott 1771-1832) hat mit seinen historischen Romanen, die in meist den wild-romantischen Highlands spielen, maßgeblich zu einer Veränderung der Wahrnehmung Schottlands im 19. Jahrhundert beigetragen. Man kann sagen, sie bildeten die Grundlage für den beginnenden Tourismus in dieser Region. - Mit den schönen Stichen von John Greig nach Like Clennell, die u.a. Burgen, Abteien, Brücken und andere Monumente im Grenzgebiet von England und Schottland zeigen. - Wie meist etwas stockfleckig. Ex-Libris auf Innendeckeln. (With engraved armorial bookplate of Francis Thomas de Grey, Earl Cowper, Panshanger.)


ITALIEN - MAYER, Karl August. Neapel und die Neapolitaner oder Briefe aus Neapel in die Heimat. 2 Bände in 1 Band. Oldenburg, Schulzesche Buchhandlung, 1840-1842. 8°. XII, 385; VI, 494 S., 1 nn. Bl., mit 2 Musikbeilagen und 2 gefalteten Karten. Leinen der Zeit mit Rückentitel, (leicht fleckig). € 420,00
Erste Ausgabe. - Engelmann II, S. 697; Tresoldi II, 178. - Der aus der Pfalz stammende deutsche Schriftsteller und Lehrer Karl August Mayer (1808-1892) veröffentlichte seine Aufzeichnungen in Briefform nach einem eigenen Aufenthalt in Neapel. Im Gegensatz zu dem bis dahin üblichen, romantisierenden Italienbild Goethes beeindrucken seine Schilderungen durch eine realistische Darstellung. - Etwas gebräunt, Ränder teils wasserfleckig. Besitzeintrag von alter Hand auf Vorsatz. Karten mit restaurierten Einrissen.


ROM - VENUTI, Ridolfino. Accurata e succinta descrizione topografica delle antichita di Roma. Edizione seconda. 2 Teile in 1 Band. Rom, Pietro Paolo Montagnani-Mirabili, 1803. 4°, Gestochenes Porträt, XXIV, XXVI, 190; VIII, 222 S., mit 2 gestochenen Titelvignetten, 3 gestochenen Textvignetten und 63 (von 64) Kupfertafeln, davon 1 Plan. Leder der Zeit mit leichter Rückenvergoldung und Rückenschild, (etwas berieben, Rücken unterlegt). € 1.500,00
Zweite Ausgabe des berühmten illustrierten Romführers. - Vgl. Ornamentstichslg. 1891, Hind S. 88. - Hauptwerk des bedeutenden Kunsthistorikers und Archäologen Ridolfino Venuti (1705-1763) - Die Tafeln mit zahlreichen Ansichten von Piranesi, Duflos, Le Geay, Bellicard u. a. Gegenüber der ersten Auflage mit weniger Kupfertafeln ausgestattet. - Ohne die schematische Tafel nach S. 12. - Leicht stockfleckig, Ex-Libris (James Whatman) auf Innendeckel.


MAILAND - ADLERHOLD, Germanius (Pseud.). Da Neu-geharnischte Meyland, Oder Umständliche Beschreibung des jetzt von Krieg bedrohten Staats Meylands. Nach dessen Natur-Gütern, Flüssen, Seen, Inseln... Nun zum andernmal gedruckt... Nürnberg, Joh.Leonhard Buggel, 1702. 12°. Doppelblattgroßes Frontispiz, 16 nn. Bl., 838 S., mit 9 (von 10) (1 doppelblattgroßen) Kupfertafeln. Halbpergament der Zeit mit Rückentitel, (gering bestoßen). € 680,00
Zweite, erweiterte Auflage eines der frühesten Führer zum Fürstentum Mailand, im gleichen Jahr wie die erste Ausgabe. - Weller, Pseud. 5; Jöcher V, 227. - Beinhaltet eine ausführliche Geschichte und topographische Beschreibung Mailands. - Die Tafeln u.a. mit Plänen von Verona und Cremona, Ansichten von Forte Fuentes, Lugano, Mailand, Pavia und Tortona. - Das doppelblattgroße Frontispiz mit einer Karte der Region. - Frontispiz verso und Titelblatt schwach und unleserlich alt gestempelt.


KANAREN - CHRIST, H. Eine Frühlingsfahrt nach den Canarischen Inseln. Basel u.a., Georg's Vlg., 1886. 8°. VIII, 249 S., mit 26 Ansichten nach Skizzen des Verfassers. Originalleinen mit Deckel- und Rückentitel, (gering beschabt). € 220,00
Erste Ausgabe. - Mit Beschreibungen von La Palma, Gran Canaria und Teneriffa. - Blindstempel (Adolf Ziegler) auf Titel. Schönes Exemplar.


SPANIEN - BOURGOING, (Jean Francois de). Neue Reise durch Spanien vom Jahre 1782 bis 1788, oder vollständige Uebersicht des gegenwärtigen Zustandes dieser Monarchie in allen ihren verschiedenen Zweigen. Aus dem Französischen. 2 Bände in 1 Band. Jena, Mauke, 1789-1790. 8°. XX, 436; XX, 362 S., mit 2 gestochenen, gefalteten Karten (1 grenzkoloriert), 1 gefalteten, gestochenen Plan und 9 gefalteten Kupfertafeln. Halbleder der Zeit mit Rückenschildern und Rückenvergoldung, (etwas beschabt, Ecken leicht gestaucht). € 580,00
Erste deutsche Ausgabe. - Palau 34063; Griep/Luber 159. - Umfassende und zur damaligen Zeit beste Beschreibung Spaniens durch den späteren französischen Gesandten Bourgoing. - Am Ende von Band 1 ein Verzeichnis der in Madrid zu besichtigenden Gemälde und am Ende von Band 2 eine Bibliographie zur Literatur Spaniens. - Mit der schönen Faltkarte und dem Plan von Madrid. - Minimal stockfleckig, sehr schönes Exemplar.


CASATI, Gaetano. Zehn Jahre im Herzen von Afrika. Bearbeitet von H. Bertholdy. 2. verbesserte Auflage. Gera, Griesbach, 1900. Gr.-8°. XV, 304 S. Mit 1 gefalteten farbigen Karte, 16 Tafeln und 97 Textabbildungen. Illustriertes Originalleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (gering beschabt). € 60,00
Überarbeitung des 1891 unter dem Titel "Zehn Jahre in Äquatoria" erschienenen zweibändigen Werks. - Papierbedingt leicht gebräunt, Name (Heinrich Weith) auf Vorsatz.


AFRIKA - DECKEN, Baron Carl Claus von der. Reisen in Ost-Afrika in den Jahren 1859 bis 1861. Bearbeitet von Otto Kersten. Mit einem Vorworte von A. Petermann. 2 Bde. Leipzig, Heidelberg, C.F. Winter, 1869-1871. 4°. XIX, 335; XVI, 454 S., 1 nn. Bl., mit gestochenem Portrait, 11 teils gefalteten und farbigen lithographischen Karten, 27 (1 doppelblattgroßen, 3 farbigen) Tafeln in Holzstich und Lithographie (1 Stahlstich) und zahlreichen Holzstichabbildungen im Text. Originalleinen und Originalhalbleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (etwas berieben, Gelenke etwas angeplatzt, Ecken gestaucht). € 980,00
Erste Ausgabe der ersten beiden Bände "Erzählender Theil". - Henze II, 36; Gay 3013; Kainbacher I, 86; Embacher 94. - Decken gilt neben Barth als einer der bedeutendsten deutschen Ostafrikaforscher. In den vorliegenden Bänden beschreibt er seine Reisen zu den ostafrikanischen Inseln Sansibar, Madagaskar, Reunion, die Komoren und Seychellen, zum Kilimandscharo, usw. - Zu den beiden Bänden des "Erzählenden Theils" erschienen später noch 4 Bände mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die aber meist fehlen. - Teils stärker stockfleckig, Titel und Vorsatz gestempelt, Bd. 1 auch innen gestemplt, Bd. 1 nicht aufgeschnitten.


AFRIKA/NORDAFRIKA - WINDUS, John. Reise nach Mequinetz, der Residentz des heutigen Kaysers von Fetz und Marocco, welche der Herr Commandeur, Carl Stuart, als Groß-Britannischer Gesandter, Anno 1721 zu Erledigung der dortigen Gefangenen abgelegt hat. Hannover, N.Förster u. Sohn, 1726. Kl.-4°. Gest. Porträt, 7 nn. Bl., 131 S., 2 nn. Bl., m. 6 mehrfach gefaltete Kupfertafeln. Halbleder der Zeit mit Rückenschild, (Rücken unterlegt, Ecken und Kanten berieben). € 1.800,00
Erste deutsche Ausgabe. - Paulitschke 692; Kainbacher 454; vgl. Cox I, 370 (engl. Ausg.). - Seltener, früher und ausführlicher Bericht über die Gesandtschaftsreise von Charles Stewart nach Marokko. Windus gehörte dieser an und berichtet über Land und Leute. - "No work on Morocco had hitherto appeared in English, with the exception of the meagre West Barbary (1671) of L. Addison. The description of the manners of the people renders the book "a curiosity", as it was pronounced by Boswell." (Cox). - Das Porträt mit einer Darstellung des marokkanischen Herrschers Mulai Ismail. - Die Tafeln mit Ansichten von Tetuan, Meknes, Alcazar, einer römischen Ruine und einem Plan von Fez. - Titel am unteren Rand stark beschnitten (Verlust des Erscheinungsjahres) u. alt hinterlegtem Ausschnitt, 1 Tafel m. 2 kleinen Fehlstellen, S. 97-100 m. kleiner Fehlstelle mit geringem Buchstabenverlust, durchgehend etw. gebräunt, teilweise etwas braunfleckig.

ZYPERN - LÖHER, Franz von. Cypern. Reiseberichte über Natur und Landschaft, Volk und Geschichte. Dritte, um Vorwort und Karte vermehrte Auflage. Stuttgart, Cotta, 1879. 8°. XII, 376 S., mit 1 gefalteten farbigen lithographischen Karte. Originalleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (etwas beschabt und leicht fleckig). € 200,00
Embacher S.191. - "Löher zählte zu den geschätztesten Schriftstellern seiner Zeit. Unübertroffen als Stilist, verstand er sich vor allem auf geographische Schönschilderung, auf treffende Charakterzeichnungen" (ADB 52, S.56ff.). - Papierbedingt gebräunt, Stempel und alte Bibliotheksnummer (Gymnasium Schwabach) auf Titel.


ARABIEN - EUTING, Jusius. Tagbuch einer Reise in Inner-Arabien. Herausgegeben von Enno Littmann. 2 Teile in 2 Bänden. Leiden, Brill, 1896-1914. Gross-8°. VIII, 251 S.; 2 nn. Bl.; XIII, 303 S., mit einer wiederholten Karte, einem Porträt und zahlreichen Illustrationen im Text. Schlichte Halbleinenbände des 20. Jahrhunderts, Originalvorderumschläge auf die Deckel aufgezogen, (leicht beschabt). € 480,00
Erste Ausgabe. - Henze II, 186. - Tagebuch einer Reise, die der deutsche Orientalist und Bibliothekar Julius Euting (1839-1913) in den Jahren 1883-84 nach Nord- und Zentralarabien machte und das "eine Fülle kulturgeschichtlicher Mitteilungen und naturwahrer Schilderungen von Land und Leuten." (Henze) beinhaltet. - Der zweite Teil wurde posthum von Enno Littmann herausgegeben. Die Übersichtskarte zu den Reisen Eutings ist in beiden Bänden dieselbe. - Papierbedingt leicht gebräunt, Namensstempel auf Titel bzw. Vortitel.


ASIEN - WATHEN, James. Journal of a Voyage in 1811 and 1812, to Madras and China; returning by the Cape of Good Hope and St. Helena; in the H.C.S. The Hope, Capt. James Pendergrass. London, Nichols, Son, and Bentley, 1814. 4°. XX, 246 S., mit 24 altkolorierten Aquatintatafeln. Halbleder im Stil der Zeit mit Rückenschildern und leichter Rückenvergoldung, (gering beschabt). € 2.800,00
Erste und einzige Ausgabe. - Abbey, Travel 517; Cordier BS 2107; Mendelssohn II, 591. - Beschreibung einer Reise, an der der englische Geschäftsmann James Wathen (1751-1828) an Bord eines Schiffes der East India Company teilnahm. Über Madeira und dem Kap der Guten Hoffnung reiste man nach Madras, Penang, Malacca, Singapore, Macao und China und zurück über St. Helena. - Die hübschen Tafeln nach Vorlagen des Autors zeigen Landschaften, Tempel und Ortschaften Indiens, Malaysias, Chinas, sowie St. Helenas. - Etwas stockfleckig, Namensschild auf Innendeckel.


ASIEN/ARABIEN - NIEBUHR, Carsten. Beschreibung von Arabien. Aus eigenen Beobachtungen und im Lande selbst gesammelten Nachrichten. Kopenhagen, Möller, 1772. 4°. XLVII, 431 S., mit gestochener Titelvignette, 6 gefalteten gestochenen (1 grenzkolorierten) Karten, 19 (4 gefalteten, 2 kolorierten) Kupfertafeln, 1 Textvignette und 1 gefalteten Stammtafel. Halbleder der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschild, (Ecken gering bestoßen). € 3.500,00
Erste Ausgabe. - Engelmann I, 127; Embacher 217; Cox I,237; Henze III, 611; Graesse IV, 674; Gay 3589; Ibrahim-Hilmy II, 66; Lipperheide Lc 6. - Carsten Niebuhr, der im Auftrag des dänischen Königs Friedrich V. diese Forschungsreise unternahm und sie als Einziger überlebte, gilt noch heute als der wissenschaftlich genaueste Arabienforscher seiner Zeit. "Durch ihn begann die neuzeitliche Kenntnis vom Orient." (Henze III, 602 ff.) - Berühmte Reisebeschreibung mit den Kupfern von Defehrt und Martin, die Inschriften (dabei 2 kolorierte Tafeln), Münzen, Landarbeiter und Krieger, Moscheen von Mekka und Medina, Karten des Oman, vom Persischen Golf, Roten Meer (große Faltkarte), Berg Sinai, Golf von Suez u.a. zeigen. - "Terrae Yemen" als große Faltkarte am Ende des Bandes mit Grenzkolorit, aufgenommen auch in Homann Atlas 1784 (vgl. Phillips 623), gilt als eine der ersten Karten vom Jemen. - Eine Tafel mit minimalem Bugeinriss. Sehr schönes sauberes Exemplar in einem dekorativen Einband.


ASIEN/BORNEO - SHELFORD, Robert W.C. A Naturalist in Borneo. Edited with a biographical introduction by Edward B. Poulton. London, T. Fisher Unwin Ltd., 1916. 8°. XVII, 331 S., mit 32 Tafeln. Originalleinen mit Deckltitel und goldgeprägtem Rückentitel, (etwas beschabt). € 100,00
Erste Ausgabe. - Der britische Entomologe Robert Shelford (1872-1912) ging 1897 als Kurator des Sarawak Museums nach Kuching im heutigen Malaysia, wo er 7 Jahre blieb. - Mit Kapiteln zur Fauna und Flora Borneos, sowie zu den Einwohnern und ihrer Gebräuche. - Mit einem Porträt des Autors auf der ersten Tafel. - Leicht stockfleckig.


ASIEN/BURMA - COCHRANE, Henry Park. Among the Burmans. A record of fifteen years of work and its fruitage. New York, Chicago, Toronto, Fleming H.Revell, 1904. 8°. 181 S., mit 19 Abbildungen auf Tafeln. Originalleinen mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel, (Ecken und Kanten minimal unfrisch). € 80,00
Erste Ausgabe. - Cordier I, 430. - "The aim of this book is to give a true picture of life and condictions in Burma." (Vorwort). - Besitzeintrag auf fliegendem Vorsatz. Gutes Exemplar.


CHINA - FAVIER, Alph(onse). Péking. Histoire et description. Péking, Imprimerie des Lazaristes, 1897. Folio. XII S., 2 nn. Bl., 336 S., 2 nn. Bl., S. 337-562, 1 nn. Bl., mit einem Plan, 52 Tafeln und zahlreichen Illustrationen im Text. Pergamentband der Zeit mit montiertem Originalumschlag, (etwas berieben und bestoßen). € 1.200,00
Erste Ausgabe. - Eins von 1000 nummerierten Exemplaren (Nr. 339). - Cordier, BS 218. - Laut Kolophon erfolgte die Drucklegung dieser seltenen Beschreibung Pekings zwischen dem 25. Januar und dem 7. November 1896. - Der spätere apostolische Vikar von Nord Chi-Li und Pe-Kin, Pierre-Marie-Alphone Favier-Duperron (1837-1905), gelangte 1862 nach China. Als ausgebildeter Architekt war er maßgeblich am Bau der Beitang genannten Pekinger Erlöserkirche beteiligt, in der sich auch die Lazaristendruckerei befand. - Das dort erschienene, hier vorliegende Werk ist in 2 Teile gegliedert, wovon der erste Teil die Geschichte Pekings und die Mythen und Legenden, sowie die verschiedenen Herrscherdynastien und die Missionarstätigkeit in China abhandelt. Der zweite Teil widmet sich der topographischen Beschreibung der Stadt mit ihren Denkmälern, Gärten, Kirchen und Palästen. - Auf kräftigem Papier geduckt. - Gering fleckig. Gutes Exemplar.

 

ASIEN/INDIEN - LEIPZIGER, E. von. Sechs Monate Indien. Jagd- und Reisebilder. Leipzig, A.Fischer, (1893). Folio. 3 nn. Bl., 151 S., 1 nn. Bl., mit 30 (6 farblithographischen) Tafeln und zahlreichen Illustrationen nach Aquarellen und Zeichnungen von Woldemar Friedrich. Originalleinen mit reicher Goldprägung auf Rücken und Einband, Goldschnitt, (etwas berieben und fleckig). € 250,00
Lipperheide Ld 56 (dat. falsch 1890.) - Entstanden auf Grund einer Indienreise, die W.Friedrich in Begleitung Herzogs Ernst Günthers zu Schleswig-Holstein 1887-1888 unternommen hatte. - Etwas stock- und fingerfleckig , leicht angestaubt.


ASIEN/INDONESIEN - ROSENBERG, H. von. Der Malayische Archipel. Land und Leute in Schilderungen, gesammelt während eines dreissigjährigen Aufenthaltes in den Kolonien. Mit einem Vorwort von P.J. Veth. Leipzig, Gustav Weigel, 1878. 8°. XVI S., 615 S., mit einer gefalteten Karte, einem Plan und zahlreichen Holzstichillustrationen im Text und auf Tafeln. Schlichtes Halbleinen der Zeit mit Rückentitel, (etwas beschabt). € 120,00
Erste Ausgabe. - Henze 4, 667; ADB XXIX, 204. - Carl Benjamin Hermann von Rosenberg (1817-188) war als Beamter in niederländischen Diensten für 30 Jahre in der Region zwischen Sumatra und Neu-Guinea eingesetzt. - "Seine zumeist Ornithologie und Ethnographie behandelnden Arbeiten erschienen in verschiedenen Zeitschriften... Eine Sammlung eines großen Teils dieser Beiträge vereinigte er in dem mit schönen Holzschnitten ausgestatteten Werk 'Der Malayische Archipel'." (Henze). - Enthält Kapitel zu Sumatra, Celebes (Sulawesi), den molukkischen Archipel, Neu-Guinea und Java. - Gering stockfleckig, minimal gebräunt, Ex-Libris (Tischner) auf fliegendem Vorsatz.


ASIEN/INDONESIEN - SARASIN, Paul und Fritz. Reisen in Celebes. Ausgeführt in den Jahren 1893-1896 und 1902-1903. 2 Bände. Wiesbaden, C.W. Kreidel, 1905. Groß-8°. XVIII, 381 S.; X, 390 S., mit 1 gefalteten Karte und 1 Heliogravüre als Frontispiz, 12 Tafeln (davon 7 in Heliogravüre und 4 in Farblithographie), 10 (2 gefalteten) Karten sowie 240 Textabbildungen. Illustriertes und goldgeprägtes Originalleinen, (etwas beschabt, Ecken und Kanten leicht bestoßen). € 300,00
Erste Ausgabe. Henze V, 13ff. - Beschreibung der beiden Celebes-Aufenthalte 1893-96 und 1902-03 der Schweizer Vettern Fritz (1859-1942) und Paul (1856-1929) Sarasin, währenddessen die beiden Schweizer auch in bisher unerforschte Gegenden im Inneren der Insel vordrangen. - Bd. II mit einem Verzeichnis wichtiger Schriften über Celebes (S.366-375). - Das Bildmaterial ist interessant und völkerkundlich wertvoll. - Gering stockfleckig, Gelenke von Band 1 restauriert, Name (Wilh. Vischer) auf Titel.


ASIEN/INDONESIEN - WALLACE, Alfred Russel. The Malay Archipelago: The land of the Orang-Utan and the bird of pardise. A narrative of travel with studies of man and nature. London, Macmillan and Co., 1883. 8°. XVI, 653 S., 1 nn. Bl., mit 10 Karten (davon 2 gefalteten farbigen) und 51 Holzstichillustrationen (davon 8 ganzseitige Tafeln) Originalleinen mit Rückentitel, (etwas beschabt und fleckig). € 620,00
Wohl achte Ausgabe, die auf der überarbeiteten Ausgabe von 1872 beruht. - Embacher 292 f. - Berühmtestes Werk des englischen Naturforschers Wallace (1823-1913), der einer der Mitentdecker der Evolution durch Selektion war. Bericht über seine 8 Jahre währende Reise in den Malayischen Archipel, von der er mit einer Sammlung von mehr als 125000 naturwissenschaftlichen Exponaten nach England zurückkehrte. "Wallaces Reisen und besonders die asiatischen sind für fast alle Gebiete der Naturwissenschaft, für Ethologie und Geographie höchst bedeutend gewesen; man verdankt ihm ein genaue Durchforschung der Molukken, er zeigte, daß der ganze Malayische Archipel in geologischer, botanischer und zoologischer Hinsicht in zwei äußerst scharf voneinander getrennte Hälften... zerfällt, der Trennung sich zwischen den nur 5 Meilen voneinander entfernten Inseln Bali und Lombok ... leicht nachweisen läßt." (Embacher). - Mit einer gedruckten Widmung an Darwin, auf den seine Schriften starken Einfluss ausübten. - Minimal stockfleckig, leicht gelockert.


POCOCKE, Richard. Beschreibung des Morgenlandes und einiger anderer Länder. Aus dem Englischen übersetzet durch Christian Ernst von Windheim und von... Herrn Canzler von Mosheim mit einer Vorrede versehen. 3 Bände. Erlangen, Verlag des Stiftshauses, Leipzig, Tetzschner, 1754-1755. 4°. Mit 3 gestochenen Titeln und 173 von 180 gestochenen und gefalteten Kupfertafeln und Karten. Halbleder im Stil der Zeit mit Rückenschildern und Rückenvergoldung. € 1.500,00
Erste deutsche Ausgabe. - Cox I, 224; Ibrahim-Hilmy II, 124; Henze IV, 145; Griep/L. II, 1088 (andere Ausgabe); Graesse V, 373. - Bericht des englischen geistlichen Richard Pococke (1704-1765), der bereits in den Jahren 1737-1740 Ägypten und das westliche Vorderasien bereiste. Wobei "sein Hauptaugenmerk den Kulturresten der Antike galt." (Henze IV, 144). - "The work attained great celebrity. Hallam regarded Pococke as the equal of 'superior learning and dignity'". (Cox I, 224). - Band 1 mit der Beschreibung Ägyptens, Band 2 Palästinas, Syriens, Mesopotamiens, Zyperns und Kretas, Band 3 weiterer griechischer Inseln, Kleinasiens und Teilen Europas. - Es fehlen die Tafeln 43, 44, 47, 49, 53, 62 und 69 in Band 3. - Etwas gebräunt und fleckig, einige Tafeln stärker fleckig und knittrig. Vorsätze auf Innendeckeln erneuert, fliegende Vorsätze mit Eintrag von alter Hand.

ASIEN/PERSIEN - TAVERNIER, Jean Baptiste. Vierzig-Jährige Reise-Beschreibung. Worinnen dessen, durch Türkey, Persien, Indien, und noch mehr andere Oerter, höchst-löblichst-vollbrachte sechsmalige Länder-Reise, benebenst der eigentlichen und wahren Beschaffenheit selbiger mächtigen Königreiche Religion, Regiment, der Innwohner Natur, Sitten und Gewonheit, Handel und Gewerb; ingleichen der allda gangbaren Münze, Mass, Gewicht, und deren Werth, ausführlicher verzeichnet, durch accurate Kupfer und aus genaueste abgebildet, und, In Dreyen Theilen, samt einer Relation, von ausführlicher Beschaffenheit dess Serrails oder Türkischen Palasts, vorgestellet. Auch noch über dies, statt eines höchst-nutzlichen Anhangs, beygefüget wird Jacob Spons... Curieuse Reise, durch Italien, Dalmatien, Griechen- und Morgenland....und zum Druck befördert durch J. Menudier. 5 Teile in 1 Band. Nürnberg, Knorz für Hofmann, 1681. Folio. Gestochener Titel, 10 nn. Bl., 296 S., 2 nn. Bl.; 4 nn. Bl., 232 S., 2 nn. Bl.; 4 nn. Bl., 200 S., 2 nn. Bl.; gestochener Titel, 4 nn. Bl., 122 S.; 1 nn. Bl., 120 S., 2 nn. Bl., mit 2 (1 doppelblattgroßen) gestochenen Karten, 28 (4 gefalteten und 1 doppelblattgroßen) Kupfertafeln, 13 Textkupfern und 8 Textholzschnitten. Pergament der Zeit mit Rückenschild, (leicht beschabt und gering fleckig). € 3.500,00
Erste deutsche Ausgabe. - Lipperheide La 6; Hadamitzky 543. - 1661 erschien in Genf unabhängig von dieser Übersetzung der Reisebeschreibung Taverniers (1605-1689) eine weitere Übertragung ins Deutsche. - Die ersten 3 Teile beinhalten Taverniers Beschreibung seiner Reisen nach Persien, Indien und Japan, sowie in die Türkei, einschließlich der Beschaffenheiten des Serrails. Die 2 weiteren Teile enthalten Spons und Wheelers Reise durch Italien und Dalmatien nach Griechenland und die Türkei. - Mit der doppelblattgroßen Karte von Japan. Die schönen Kupfer zeigen Ansichten, Kostüme, Kartenskizzen, naturwissenschaftliche Abbildungen, Münzen, Schrift usw. - Jean Baptiste Tavernier gilt "nach Weglänge und Zeitdauer (als) der größte Asien-Reisende des 17. Jahrhunderts... er durchwanderte als Kaufmann in den J. 1632-1668 sechsmal die vorderasiatischen Länder und Vorder-Indien und kam bis Java und Bantam." (Henze V, 291). - "His work is especially valuable at the time for its information on trade and trade routes, diamonds and mines." (Cox I, 275). - Die ersten Blatt einschließlich Vortitel und Frontispiz im Bug verstärkt, leicht wasserfleckig, Vortitel und der Zwischentitel zu den Reisen durch Italien und dalmatien auch an den Rändern verstärkt, Vor- und Nachsatz später. Einige Anstreichungen von alter Hand, 1 Blatt mit Eckabriss und handschriftlicher Ergänzung. Gutes und komplettes Exemplar.


ASIEN/SRI LANKA - TENNENT, J. Emerson. Sketches of the Natural History of Ceylon with narratives and anecdotes illustrative of the habits and instincts of the Mammalia, Birds, Reptiles, Fishes, Insects & c. Including a monograph of the Elephant and a description of the modes of capturing and training it. London, Longman, Green, Longman and Roberts, 1861. 8°. Frontispiz, XXIII, 500 S., mit 9 Holzstichtafeln und zahlreichen Holzstichen im Text. Originalleinen mit goldgeprägtem Rückentitel und Rückenvergoldung, (etwas beschabt und bestoßen, Rücken unterlegt). € 180,00
Erste Ausgabe. - Nissen, ZBI 4095. - Der Autor, Sir James Emerson Tennent (1794-1869) war in der Zeit von 1845-50 Kolonialsekretär und danach Gouverneur auf Ceylon. "Er schuf das erste allumfassende Werk über die Insel auf Grundlage seiner eigenen Reisen und der schon mächtig angeschwollenden, auch alten Literatur." (Henze 5, 297). - Eine der ersten großen Abhandlungen über die Zoologie Sri Lankas. Mit einer umfassenden Abhandlung über den Elefanten. - Es fehlt die Tafel "Saw of the Saw-Fish". - Gering fleckig, etwas eng gebunden.


ASIEN/VORDERASIEN - HEDIN, Sven. Eine Routenaufnahme durch Ostpersien. 2 Bände und 1 Kartenmappe. Stockholm, Generalstabens Lit. Anstalt., 1918 u. 1927. 4°. u. Folio (Mappe). XII, 139; VII S, 1 nn. Bl., 548 S. Mit 93 Tafeln 33 (16 farbigen) mehrfach gefalteten Panoramen, 15 (davon 8 doppelblattgroßen, 2 mehrfach gefalteten farbigen Karten, und 4 doppelblattgroßen Kartenskizzen), 1 gefaltetes Diagramm, sowie "Karte von Ostpersien" auf 8 gefalteten farbigen Blättern in separater Mappe. Originalbroschur, (etwas beschabt, Mappe etwas stärker, gering stockfleckig). € 550,00
Erste und einzige Ausgabe. - Hess G 7; Henze II, 484 ff. - An diesem umfangreichen Werk, in dem sich Hedins Meisterschaft in der Darstellung von Panoramen zeigt, wirkten auch Geologen, Kartographen und Sprachforscher (wie z.B. K.V.Zettersteen, N.Ekholm, A.H. Byström, B.Asklund, O.Dietrich u. K.A.Grönwall) mit. "Durch seine Karten und Panoramen, durch seine Zeichnungen und Photographien von Volkstypen, Dorf- und Landszenen und nicht zuletzt durch die Kunst seines Wortes hat er die Kenntnis Ost-Persiens mannigfach und tiefgehend bereichert." (Henze II, 529). - Das Werk wurde von Joh. Paul ins Deutsche übersetzt. - Band 2 unaufgeschnitten. Gutes Exemplar.


ASIEN/VORDERASIEN - OPPENHEIM, Max Freiherr von. Vom Mittelmeer zum Persischen Golf. Durch den Hauran, die syrische Wüste und Mesopotamien. 2 Bände. Berlin, Reimer, 1899-1900. 8°. XV, 334; XIII S., 1 nn. Bl., 434 S., mit 7 meist gefalteten und farbigen (4 lose in Umschlagtasche) Karten, 77 (2 doppelblattgroßen) Tafeln und zahlreichen Abbildungen im Text. Illustriertes Originalleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (etwas beschabt, Gelenke gefestigt, Ecken leicht bestoßen). € 3.000,00
Erste Ausgabe, selten. - Henze 15. NDB XIX, 563. - Mit den nicht im Abbildungsverzeichnis gelisteten Tafeln nach S. 90, 308, 314 und 316. - Bericht der großen Orientreise des Freiherrn von Oppenheim (1860-1946), zu der er 1893 von Beirut, Damaskus, Palmyra, Dayr al-Zor, Nissibin nach Mosul und schließlich weiter nach Bagdad, Maskat, Aden, Sansibar und Usambara (Landstrich im damaligen Deutsch-Ostafrika) aufbrach. Er gilt als bedeutender Erforscher der topographischen, ethnographischen und archäologischen Gegebenheiten Mesopotamiens und Syriens. "Er nahm großenteils neue, d.h. wissenschaftlich noch unberührt gebliebene Wege..." (Henze III, 650). - Mit der großformatigen in 2 Blättern erschienenen Karte "Syrien und Mesopotamien" von Rich. Kiepert in den hinteren Deckeltaschen. "Sie vereinigte in sich alles in herrlichster Aufbereitung was bis dahin an Konstruktionswürdigem angefallen war, darunter einen Schatz unedierter Manuskriptkarten aus der Werkstatt des Meisters H.Kiepert." (Henze III, 652). - Namensstempel auf Titeln (Fritz Kutsch), die Karten mit Einrissen an den Faltstellen.


RUSSLAND - LANSDELL, Henry. Durch Sibirien. Eine Reise vom Ural bis zum Stillen Ocean. Nach der zweiten Auflage aus dem Englischen von W.Müldener. Einzige, autorisierte deutsche Ausgabe. 2 Bände in 1 Band. Jena, Costenoble, (1882). 8°. XVII S., 1 nn. Bl., 341; XI, 370 S., 1 nn. Bl., mit 1 gefalteten farbigen Karte, 22 (3 gefalteten) Holzstichtafeln und 21 Textholzstichen. Illustriertes Originalleinen mit Rücken und Deckeltitel, (gering fleckig), € 580,00
Erste deutsche Ausgabe. - Henze III, 128. - Der Engländer Lansdell "durchzog auf weitgespannten Routen Asien,.... verarbeitete er doch fleißig seine Beobachtungen und Erkundigungen mit der vorhandenen Literatur und brachte manches Interessante zur Kenntnis." (Henze). - Mit Berichten über Städte und ihre Einwohner, über die Verbannten und Strafkolonien, Russische Eisenbahnen, Natur und Klima, Handel und Wirtschaft usw. - Minimal stockfleckig, Karte mit Einriss. Schönes Exemplar.


RUSSLAND - RITCHIE, Leitch. Reise nach St.Petersburg und Moskau, durch Kur- und Livland. Aus dem Englischen von A.v.Treskow. Quedlinburg, Leipzig, Gottfr. Basse, 1836. 8°. VI S., 1 nn. Bl., 279 S., mit 13 lithographischen Tafeln. Pappband der Zeit mit Rückenschild, (etwas berieben, Ecken leicht gestaucht). € 240,00
Erste deutsche Ausgabe. - Cat. Russica 1212. - Die reizenden lithographischen Tafeln von Gerhardt zeigen Sehenswürdigkeiten und Gebäude in St. Petersburg und Moskau. - Durchgehend stockfleckig und an den Rändern gebräunt, Beschriftung der Tafeln teils angeschnitten.


RUSSLAND - ROSKOSCHNY, Hermann. Russland. Land und Leute. 2 Bände. Leipzig, Greßner & Schramm, o.J. (um 1890). 4°. 4 nn. Bl., 348 S.; 2 nn. Bl., 320 S., mit zahlreichen teils ganzseitigen Holzstichabbildungen. Originalhalbleder mit reicher Gold- u. Schwarzprägung, Goldschnitt, (etwas berieben, Ecken gestaucht). € 200,00
Erste Ausgabe. - Umfangreiches und durchgehend illustriertes Werk über das europäische Russland. Mit Kapiteln über Moskau, die Wolga, die Kosaken, die Ufer des Schwarzen Meeres, St. Petersburg, Russlands Norden, die Ostseeprovinzen, Polen uund Litauen, usw. - Papierbedingt, wie meist etwas gebräunt.


ASIEN/OSTASIEN - ZABEL, Rudolf. Durch die Mandschurei und Sibirien. Reisen und Studien. 2., vermehrte Auflage. Leipzig, Wigand, 1903. 4°. XII, 324 S., 1 nn. Bl., mit 146 Abbildungen im Text. Originalleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (etwas fleckig und beschabt). € 90,00
In Tagebuchform verfasster Bericht über eine Reise durch die südliche Mandschurei und anschließend durch Sibirien die der Autor, der als Vertreter der "Vossischen Zeitung" über dem Abschluss des Preliminarfriedens berichtete, von Peking aus im Jahr 1901 antrat. - Die zweite Auflage wurde durch ein Personen und Sachregister ergänzt. - Namensstempel (Fritz Carnap) auf Titel, leicht gebräunt.


AMERIKA - (SCHRÖTER, J.F.). Algemeine Geschichte der Länder und Völker von America. Nebst einer Vorrede von Siegmund Jacob Baumgarten. Zwei Teile in 2 Bänden. Halle, J.J. Gebauer, 1752-1753. 4°. Gestochenes Frontispiz, 23 nn. Bl., 688 S.; 11 nn. Bl., 905 (recte 907) S., 31 nn. Bl., mit gestochener Wappenvignette, 8 (5 gefalteten) gestochenen Karten und 59 (6 gefalteten) Kupfertafeln. Leder der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung, (etwas berieben, Ecken leicht gestaucht). € 2.000,00
Erste Ausgabe. - Sabin 77989; Howes S. 200. - Zusammenstellung einer Geschichte Amerikas aus verschiedenen Werken. Band 1 enthält die deutsche Übersetzung von Lafiteaus 'Moeurs des Sauvages Americains', mit kulturhistorischen Beschreibungen der Indianer Nordamerikas, sowie ein Verzeichnis der Entdeckungen der neuen Welt, inklusive der Kanarischen Inseln. Band 2 behandelt in umfangreichen Kapiteln die Geschichte und Beschreibung Mexicos, Perus, Brasiliens, Louisianas, Floridas, verschiedener Inseln der Karibik, usw. Am Schluss des Bandes eine Beschreibung der Entdeckung und Eroberung Grönlands, sowie eine Beschreibung Islands. - Die Tafeln und Karten zeigen Nord- und Südamerika, Ansichten von Cusco und Mexico, Darstellungen der Sitten und Gebräuche der Einwohner, verschiedene historische Darstellungen, Waffen und Schmuck der Indianer, Tiere u. Pflanzen, usw. - Von der gefalteten Ansicht von Cusco fehlt die Hälfte. gering gebräunt, Band 2 am Anfang etwas braunfleckig, sonst schönes Exemplar.


AMERIKA - OTT, Adolf. Der Führer nach Amerika. Ein Reisebegleiter und geographisches Handbuch enthaltend Schilderungen über die Verein. Staaten von Amerika und Canada unter steter Berücksichtigung der wirthschaftlichen Verhältnisse sowie der Kolonisation. Mit Originalberichten aus 30 Ansiedelungen. Zweite Auflage des Handbuches für Auswanderer. Basel, Selbstverlag, 1882. 8°. 32 S., 1 nn. Bl., XIX S., 2 nn. Bl., 508, 20 S., 1 nn. Bl., mit 6 doppelblattgroßen lithographischen Tafeln, 78 Abbildungen im Text und 2 mehrfach gefalteten Eisenbahnkarten. Illustriertes Originalleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (etwas beschabt, Kapitale eingerissen). € 220,00
Im Selbstverlag erschienenes Reisehandbuch für Auswanderer. – Die Lithographien zeigen verschiedene amerikanische Pflanzen. – Die Textillustrationen u.a. mit Stadtansichten von New York, Winnipeg und New Orleans, sowie einem Porträt des Präsidenten Chester A.Arthur, Landschaften und Bauwerken. - Die ersten und letzten nummerierten Seiten mit wichtiger Werbung für Auswanderer. - Papierbedingt gebräunt, etwas gelockert, die lose beiliegenden Faltkarten teils etwas eingerissen.


WILLIS, N. P. America in Bildern. Nach der Natur gezeichnet von W. H. Bartlett. Deutsch bearbeitet von Joh. von Horn. 2 Bände. London, (1839). 4°. 3 nn. Bl., 148 S.; 2 nn. Bl., 121 S. Mit gestochenem Porträt, 2 gestochenen Titeln, 1 Stahlstichkarte und 117 Stahlstichtafeln. Halbleder der Zeit mit Rückenvergoldung, Goldschnitt, (beschabt, Ecken und Kanten bestoßen, Kapital von Band 1 leicht eingerissen). € 450,00
Ausgabe mit dem deutschen Text des berühmten Ansichtenwerkes Nordamerikas. - Die Tafeln wurden von Wallis, Cousen, Wilmore, Richardson u.a. nach Zeichnungen von W.H.Bartlett gestochen. - Stockfleckig, Band 1 teilweise am Rand wasserfleckig, etwas gelockert.


SÜDAMERIKA/PARAGUAY - AZARA, Felix de. Descripcion é Historia del Paraguay y del Rio de la Plata. Obra póstuma. La publica su sobrino y heredero Augustin de Azara, bajo da direccion de Basilio Sebastian Castellanos de Losada. 2 Bände. Madrid, Sanchiz, 1847. 8°. 2 nn. Bl., IV, 347 S., 2 nn. Bl., 286 S., 1 nn. Bl., mit einem gestochenen Porträt und einigen Holzstichvignetten. Leder der Zeit mit Rückenschildern und leichter Rückenvergoldung, (etwas beschabt und leicht bestoßen). € 1.400,00
Erste Ausgabe, selten. - Sabin, 2534; Henze I, 124; Palau I, 148. - Wichtige Beschreibung Paraguays durch den spanischen Naturforscher und Landvermesser Félix Francisco José Pedro de Azara y Perera (1746-1821), der als "der erste wissenschaftliche Erschließer der La-Plata-Länder (gilt) ... Als Historiker der Entdeckungs- und Kolonialgeschichte der La-Plata-Länder kommt ihm eine hohe Bedeutung zu, da er der erste war, der eine aus den Quellen gearbeitete Darstellung bot..." (Henze). - Azara nahm an der unter der Leitung von José Varela y Ulloa stattfindenden Expedition nach Südamerika teil und blieb dort 20 Jahre, davon alleine 14 Jahre in der La Plata Region. Seine Schriften gehören in eine Reihe mit den Werken von Humboldt und Haenke. - Vorliegende Ausgabe erschien in einer kleinen Auflage von 500 Exemplaren posthum. Sie wurde auf Kosten von Don Agustín de Azara, Marquis von Nibbiano, dem Neffen von Don Félix, zu dem alleinigen Zweck hergestellt, sie Bibliotheken und Schriftstellern zu schenken. - Papierbedingt durchgehend etwas gebräunt. - Beide Bände mit handschriftlichem Namenszug und Bibliotheksstempel auf dem Titel von Mariano B. Berro (1833-1919), einem uruguayischen Botaniker, Politiker und Sammler, datiert 1873. Vortitel mit einem Kaufvermerk von 1869 - Buenos Aires. - Sehr seltenes Werk zur Geschichte Südamerikas mit einer interessanten Provenienz.


NORDAMERIKA - LOSKIEL, Georg Heinrich. Geschichte der Mission der evangelischen Brüder unter den Indianern in Nordamerika. 3 Teile in 1 Band. Barby, Gesellenberg und Leipzig, Kummer, 1789. 8°. 8 nn. Bl., 783 S. Leder der Zeit mit leichter Rückenvergoldung und Rückenschild, (gering beschabt). € 600,00
Erste Ausgabe. - Sabin 42109; Howes L-474. - Ausführliche Geschichte der Herrenhuter Mission und der nordamerikanischen Indianer mit Kapiteln über: Religion, Kleidung und Wohnung, Ehe, Speisen, Ackerbau und Viehzucht, Handel etc. - "The labors of this mission lay chiefly among the Delawares, the Nautikokes, The Shawanese, and other tribes in Pennsylvania and New York, upon which it is the be authority, both as to tradition and facts, having been drawn up from the accounts furnished by Gottlieb Spangenberg and David Zeisberger, missionaries among the Indian tribes during forty years. Among the subjects narrated is that of the massacre of Gnadenhuthen and Salem." (Sabin). - Gering gebräunt, zeitgenössischer Namenseintrag auf Innendeckel. - Schönes Exemplar.


AMERIKA/NORDAMERIKA - MÖLLHAUSEN, Balduin. Reisen in die Felsengebirge Nord-Amerikas bis zum Hoch-Plateau von Neu-Mexico, unternommen als Mitglied der im Auftrage der Regierung der Vereinigten Staaten ausgesandten Colorado-Expedition. Eingeführt durch zwei Briefe Alexander von Humboldt's in Facsimile. 2 Bde. Leipzig, H.Costenoble, 1861. 8°. XVI, 455; IX, 406 S., mit 1 gefalteten Karte, 1 lithograph. Faksimile und 12 (2 kolorierten) getönten Holzstichtafeln. Halbleder mit Rückentitel und leichter Rückenvergoldung, (Gelenke restauriert). € 1.400,00
Sabin 49913 (Jena, Costenoble); Howes M 712. - Erste Ausgabe. Über die verschiedenen Ausgaben bei Purfürst bzw. Costenoble (1861) herrscht Unklarheit. Teils wird die hier vorliegende Ausgabe als erste bezeichnet, teils die andere bei Purfürst erschienene. - "The book contains an account of the Ives-Newberry expedition of 1857 and 1858 and has never been translated into English." (Wagner-Camp 362). - Die Tafeln mit Darstellungen von Landschaften und Indianer-Stämmen. - Etwas stockfleckig, handschriftliche Einträge mit Bleistift auf den Vorsätzen, einige Bleistiftanstreichungen im Text. Name auf Vortitel und Frontispiz verso, Wappen-Ex-Libris auf Innendeckel.


SÜDAMERIKA/BRASILIEN - KLETKE, H(ermann). (Hrsg.). Reise Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Adalbert von Preußen nach Brasilien. Nach dem Tagebuche Seiner Königlichen Hoheit mit Höchster Genehmigung auszüglich bearbeitet und herausgegeben. Berlin, Hasselberg, 1857. 8°. Lithographisches Porträt, 3 nn. Bl., 749 S., Halbleinen der Zeit mit Rückentitel, (gering beschabt, Rücken leicht verblasst). (Aus fernen Zonen, 1. Abteilung). € 120,00
Erste Ausgabe. - Sabin 38050; Borba de Moraes I, 13, Henze I, 17. - "Since the edition of Prince Adalbert's voyages Aus meinem Tagebuch was not put for sale, Kletke wrote this narrative with the Diary in mind. The Prince Adalbert and his suite arrived in Rio in 1842. They made several excursions in the vicinity... From Rio they sailed to Pará, and from there up the Amazon to the Xingú. They sailed up this river to a spot never reached by men before..." (Borba de Moraes). - Leicht stockfleckig, Besitzeintrag von alter Hand auf fliegendem Vorsatz.


AMERIKA/SÜDAMERIKA - HUMBOLDT, Alexander von. Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents. In deutscher Bearbeitung von Hermann Hauff. 4 Bände in 2 Bänden. Stuttgart, Cotta, 1859-1860. 8°. Mit 1 mehrfach gefalteten lithographischen Karte. Halbleder des 20. Jahrhunderts mit papiernen Rückenschildern, (leicht beschabt). € 450,00
Erste Ausgabe dieser einzigen, von Humboldt autorisierten Fassung. - Sabin 33738; Goedeke VI, 262, 19. - Berühmte Beschreibung der Reise Humboldts in die Tropenregionen Südamerikas. - Enthält das Vorwort von Humboldt, die Vorrede des Herausgebers, sowie ein umfangreiches Register. - Etwas stockfleckig, sonst gutes Exemplar.


ATLANTEN - REILLY, F(ranz) J(ohann) J(oseph) von. Schauplatz der fünf Theile der Welt. Erster Theil. Band 1 (von 3). Wien, (1789). Quer-Folio. 2 gestochene Titel, 94 kolorierte bzw. grenzkolorierte gestochene Karten und 3 gestochene Wappentafeln. Halbleder der Zeit, (leicht beschabt, Ecken gering bestoßen). € 4.200,00
Erste Ausgabe. - Phillips 2845. - Als begleitender Atlas zu Büschings großer Erdbeschreibung veröffentlicht. - Die zahlreichen, teils sehr detaillierten Karten zeigen Ungarn und das Osmannische Reich in Europa, Polen und Preußen, das europäische Russland, Schweden, Dänemark, Norwegen, Island und Grönland, sowie Großbrittannien und Irland. - Am Anfang mit einer Weltkarte und zwei Europakarten. - Die beiden Titelblätter wurden von Ignaz Albrecht gestochen. - Minimal stockfleckig, Karte 48 am Rand leicht gebräunt, wohl aus einem anderen Exemplar ergänzt, diese und die folgende Karte mit einer handschriftlichen Gebietsbezeichnung, sonst sehr gutes, sauberes Exemplar.


ATLANTEN - LOBECK, Tobias. Atlas geographicus portatilis. XXIX. mappis orbis habitabilis regna exhibens. Kurzgefasste Geographie,... nebst compendieusen Land-Charten, welche einen kleinen Sack-Atlas ausmachen. Augsburg, J.M.Wagner, o.J. (um 1750). Klein-quer-8°. Mit gestochenem Frontispiz, gestochenem Titel, 43 altkolorierten Kupferstichkarten, gestochenes Indexblatt, 72 S. Leder der Zeit mit Deckelvergoldung, (berieben, Vergoldung oxydiert, Deckel etwas aufgebogen). € 1.800,00
Sehr hübscher Augsburger Taschenatlas mit dem Textteil. - Enthält u. a. eine Weltkarte, Himmelskarte, Erdteilkarten, Spanien, Italien, Deutschland, Württemberg, Bayern, Rheinland, Norddeutschland, Sachsen, Preussen, Dänemark, Skandinavien, Ungarn, die Balkanstaaten, teils gestochen von T.C. Lotter. Der Index führt wie der Titel nur 29 Landkarten auf. - Etwas wasserrandig, die Karten kaum betroffen. Besitzeintrag (Carl Antemeyer) von 1829 auf Vorsatz.


ATLANTEN - PTOLEMAEUS, Cl. Geografia cioè descrittione universale della terra. Nuovamente con singolare studio rincontrati & coretti da G. A. Magini. Dal Latino nell'Italiano tradotta dal Leonardo Cernoti. 2 Teile in 1 Band. Venedig, Battista & Giorgio Galignani, 1598 (Teil 2: 1597). Folio. 2 nn. Bl., Bl. 10-62 (ohne Bl. 1-9), 21 num., 1 w., 14 nn.; 212 num., 30 nn. Bl., mit 2 gestochenen Titelvignetten, 1 blattgroßen und 63 halbseitigen Kupferkarten und zahlreichen schematischen Holzschnitten im Text. Pergament der Zeit mit späterem Rückenschild, (gerieben und fleckig, Rücken teils wurmlöchrig). € 7.000,00
Erste Ausgabe der italienischen Übersetzung von Cernoti. - Phillips 405; Sabin 66506; Adams M 118; Shirley T.PTOL-12b. - Die Übersetzung beruht auf der lateinischen Ausgabe die von Magnini 1596 herausgegeben wurde. Die Kupfer stammen von Girolamo Porro. - Enthält 27 sogenannte "alte ptolemaeische" und 37 "moderne" Karten, darunter die blattgroße und die 3 halbseitigen Weltkarten, 1 Karte von Amerika und Teile Amerikas auf 6 weiteren Karten. - Die Doppelhemisphären-Weltkarte „Orbis Terrae Compendiosa Descriptio“ ist eine Verkleinerung der Weltkarte von Mercator und wird von Shirley als ein außergewöhnlich schönes Blatt bezeichnet. - Die Geographia des griechischen Mathematikers und Geographen Claudius Ptolemäus gilt als die einflussreichste kartographische Darstellung der antiken Welt, bereits 1477 erschien eine erste Ausgabe. In den folgenden Jahren erfolgte zahlreiche Überarbeitungen und Ergänzungen, nach dem jeweiligen Wissensstand. - Mit der oft fehlenden ganzseitigen Weltkarte, hier plano eingebunden. - Es fehlen die ersten 10 nummerierten Blatt des ersten Teils. - Blatt 10-18 am oberen Rand mit Wurmfraß und alten Restaurierungen, leichter Buchstabenverlust. Stellenweise stärker wasserrandig (Karten nur zum Teil betroffen)Titel und das erste Blatt im Bug verstärkt. - Besitzeintrag aus Padua von 1677 auf Titel. -

DER GEWÄSSERTE FREITAG
 

~~~~ Interessierte der heutigen Liste zum Thema Wasser begeben sich auf eine kleine Reise, die mit einer Segelschifffahrt ab Antwerpen beginnt. Einem informativen Gespräch mit dem Stecher Franz Hogenberg und dem Verleger Georg Braun über die Gesamtansicht der Hafenstadt aus dem Jahre 1580 und der Veröffentlichung des 6-bändigen Städteatlas folgt die Einschiffung auf die Flute Vaisseau, zu sehen auf dem altkolorierten Kupferstich, gedruckt bei Pierre Mortier. ⚐ ~~~~ ( ⚐ nebensächliche Reisenotizen: der Wind weht ablandig, die roten Flaggen flattern fröhlich vor den Wolken, der Anker wird gehisst, die Segel werden per Hand gesetzt und blähen sich auf, wir rufen "Aye, aye Käpt'n", der Kapitän: “Klar vorn und achtern!”, vom Hafen hören wir: “Mast- und Schotbruch!” und “Stets eine handbreit Wasser unterm Kiel!”, “Fair winds and following seas” ruft die Frau mit dem Kugelfischumhang aus, die neben Georg Braun auf der Gesamtansicht steht, wir winken und atmen kurz darauf tief eine Meeresbrise ein) ⚐ ~~~~ Zwei Groß-Folio-Bände mit köstlichen Darstellungen von Meerestieren kommen ins Gespräch: Sammlungsstücke zusammengesucht in Naturalienkabinetten von Georg Wolfgang Knorr für die zwei Bände Deliciae naturae selectae, verführisch wegen der Verlässlichkeit der beschriebenden Textangaben und vor allem wegen der Schönheit der Kupferstiche, die in Farbenvielfalt von Hand koloriert sind und uns entgegenleuchten: 7 Muscheln, 15 Korallen, 4 Seeigel, 7 Hummer und Spinnen, 4 Seesterne sowie 9 Fische, die mit den 6 Schmetterlingen, den 7 Vögeln, 14 Säugetieren und 12 Reptilien schillern um die Wette. Beim Anblick des Smutjes, der das Mittagessen einangeln will, kommt ein Herr mit anderen Hobbyanglern auf den Angelsport und die unterschiedlichen Angelmethoden zu sprechen: Flugangel, Grundangel, Spinnangel und Schleppangel, nachzulesen in Hermann Stork nebst Anleitungen zum Gebrauch anderer Angelgeräte. (Die Ehefrau des Angelinteressierten dreht sich bereits bei der Flugangel gelangweilt weg und beginnt mit dem netten Smutje ein Gespräch über ein Rezept für den Paradies-Fadenflosser; nebenbei zieht der enttäuschte Koch einen viel zu kleinen Hering aus den Fluten, wirft ihn wieder ins Meer und sagt “Schiet!”) ~~~~ 

Nun läuft das Schiff in die Elbe ein: moin Nobilis Fluvius Albis und moin, moin Hamburg, wo mit den beiden Geographen geschnackt wird, die ihr Tun für eine Karte von 1642 erläutern und das topographische Messgerät hochheben. Nachdem wir die Silhouette der herausragenden hamburgischen Türme mit der altkolorierten Kupferstichkarte verglichen haben, empfehlen wir den Landweg nach Lübeck und kramen den Roux de Rochelle Villes Anséatiques von 1844 mit der Darstellung des Lübecker Rathauses aus der Tasche. ~~~~ (weitere Nebensächlichkeiten: Nach Ankunft in Lübeck knurrt der nicht gegessene Hering im Magen und es wird Labskaus in der Schiffergesellschaft bestellt. Dieses Essen kommt den zahnlosen Freitagslistenseglern unter uns zugute, da es sich um eine breiartige Spezialität handelt, die früher vorzugsweise von skorbutgeschädigten Seeleuten verzehrt wurde. Aus eigener Erfahrung kann das Antiquariats- und Reiseveranstalterteam bestätigen, dass das Labskaus in Lübeck nicht mit Pökelfleisch, sondern mit Fisch zubereitet wird. In der Hansestadt vertüdeln wir uns zwischen Wakenitz und Trave, hinter einer Flasche Rotspon, vor einem Stück Marzipantorte sowie unter den sieben Kirchtürmen und verpassen das Schiff zur Insel Rügen) ~~~~ Die Insel kann glücklicherweise auch auf der belebten Karte von 1659 betrachtet werden. Sie ist umgeben von einer Wappenkartusche, Titelkartusche, von aufgebauschten Buchstabenwellen, von Schiffen und einem Seeungeheuer. Bevor unsere Eskapade im beliebten Seemannsgarn endet, soll noch auf einen Beweisversuch des Wissenschaftlers John Floyer aus dem Jahre 1749 hingewiesen werden, nämlich: Wieder belebte alte Psychrolusia (graece). Oder Versuch zu beweisen, daß kaltes Baden gesund und nützlich sey. Wir sollten die Wassertour mit einem kalten Bad beschließen und mit einem Glas kalten Schwefelwasser aus Bad Weilbach. Beobachtungen hierzu finden Sie bei H. Roth in der Veröffentlichung von 1847. ~~~~ Na denn man Prost, wecker nicks hett, dee hoost.

ANTWERPEN. Anverpia. Gesamtansicht aus der Vogelschau. Altkolorierter Kupferstich aus Braun/Hogenberg. Köln, um 1580. 34 x 47,8. Leicht lichtrandig, an den Rändern Reste von Montagestreifen. € 750,00
Schöne Ansicht von Antwerpen (Anvers) mit 2 kolorierten Wappen und 2 Erklärungsschildern aus dem 6-bändigen Städteatlas von Georg Braun und Frans Hogenberg "Civitates Orbis Terrarum". Rückseitig mit französischem Text.


HAMBURG - HAMBURG. "Nobilis Fluvius Albis". Zweigeteilte Karte des Verlaufs der Elbe von Stade bis zur Mündung beim Amt Ritzebüttel, mit einer Gesamtansicht von Hamburg. Altkolorierte Kupferstichkarte von Janssonius. Amsterdam, 1642. 37 x 52. € 480,00
Die obere Karte zeigt die Elbe von Marschacht bis Stade mit Winsen und Buxtehude, in der Mitte Hamburg und die untere Karte zeigt den Elblauf von Elmshorn und Glückstadt bis zur Mündung in die Nordsee. Rechts unten die schöne altkolorierte Gesamtansicht von Hamburg. - Mit 3 kolorierten Kartuschen.


RÜGEN. Rugia Insula ac Ducatus accuratissime descripta ab E. Lubino. Altkolorierte Kupferstichkarte bei Blaeu nach E. Lubino. 1659. 38 x 50. Im Burg etwas faltig. € 400,00
Dekorative Karte der Insel Rügen mit einem Teil der mecklenburgischen Ostseeküste. An beiden Seiten Wappenleisten, untern links eine kolorierte Wappenkartusche, unten links Titelkartusche. Mit Schiffen und Seeungeheuern. Verso holländischer Text.


SCHIFF - Flute Vaisseau de charge a la voile. Altkolorierter Kupferstich bei Pierre Mortier. Amsterdam, um 1700. 43,5 x 53,8. € 800,00
Dekorative Darstellung eines Segelschiffes aus "Le Neptune François" von Pierre Mortier. Tafel No. 6. Pierre bzw. Pieter Mortier war Verleger von zahlreichen Karten und Kartenwerken. Er veröffentlichte u.a. die holländischen Ausgaben der Atlanten von Jaillot "Le Neptune François", 1693, und dem "Atlas nouveau", 1694.


(MARPERGER, P.J.). Der Geöffnete Ritter-Platz. Worinnen die vornehmsten Ritterlichen Wissenschafften und Übungen... 4 Tle. in 1 Bd. Hamburg, B.Schillers Witwe, 1715. Kl.-8°. Mit gestochenem Frontispiz und 43 (statt 44) (davon 5 gefalteten) Kupfertafeln. Leder der Zeit mit Rückenvergoldung, (berieben, Kapitale und Ecken gestaucht, kleine Fehlstelle am unteren Kapital). € 950,00
Enthält: Die Geöffnete Festung, ... Baumeister-Academie und ... See-Hafen. - Mit Beschreibungen zum Festungsbau, Beschreibung einer Armee und den dazu gehörigen Offizieren, Kapiteln über Architektur, Bildhauerei, Gartenarchitektur, Brückenbau, Schiffsflaggen, Schiffsbau, Nautik usw. - Es fehlt eine gefaltete Tafel zum Schiffsbau. - Tafeln teils etwas knapp beschnitten, 1 Tafel am Rand hinterlegt, die gefalteten Tafeln etwas knittrig, teils gebräunt, die ersten Seiten an der oberen Ecke mit leichtem Wurmfraß, insgesamt gutes Exemplar.


RHEIN - (DIELHELM, Johann H.). Denkwürdiger und nützlicher Rheinischer Antiquarius, Welcher die wichtigsten und angenehmsten geograph- histor- und politischen Merkwürdigkeiten des ganzen Rheinstroms... darstellet. Alles zum Nutzen der Reisenden und anderer Liebhaber... gesammlet, und nebst einer kurzen Beschreibung der vornehmsten Städte in Holland..... versehen. 2. verb. u. erw. Aufl. 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, Stoks Erben u. Schilling, 1744. 8°. Gestochener Titel, 4 nn. Bl., 941 (recte 903) S., 14 nn. Bl., mit 3 gefalteten gestochenen Karten und 15 (6 gefalteten) Kupfertafeln. Leder der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung, (berieben, Ecken gestaucht, Gelenk teils angeplatzt, einige kleine Fehlstellen durch Wurmfraß). € 480,00
Holzmann-Boh. I, 2424. - Schöner und ausführlicher Reiseführer aus der Zeit des Barock. - Die Karten zeigen den Ober- und Niederrhein sowie das Gebiet des Bodensees. - Die Tafeln mit Plänen von Rheinfels, Ansichten von den Rheinfällen, Mannheim, dem Mäuseturm bei Bingen, der Rheinpfalz bei Kaub, St. Goar, Festung Schenkenschanz usw. - Die Paginierung springt mehrmals. - Enthält das Blatt mit den Buchbinderanweisungen. - Leicht gebräunt, die Tafeln teils leicht angerändert und gering fleckig, 1 Tafel mit hinterlegtem Einriss.


Paradies-Fadenflosser. Der Mango-Fisch. Piscis Paradisaea. Darstellung des Paradies-Fadenfisches mit Heuschrecken. Altkolorierter Kupferstich gestochen von J.M. Seligmann nach G. Edwards aus "Sammlung verschiedener ausländischer und seltener Vögel", Band VI, Tafel 103. Nürnberg, Fleischmann, 1764. 27,5 x 21. Minimal fleckig. € 90,00
Nissen, 166. - Die exakte von Hand aufgetragene Kolorierung changiert von zart bis leuchtend und wird der Beschreibung in dem Titel vollends gerecht: "Sammlung verschiedener ausländischer und seltener Vögel: worinnen ein jeder dererselben nicht nur auf das genaueste beschrieben, sondern auch in einer richtigen und sauber illuminirten Abbildung vorgestellet wird, ausgefertiget und herausgegeben von Joh. Michael Seligmann (nach Catesby und Edwards übersetzt von Georg Leonhard Huth)." Die Sammlung ist zwischen 1749 und 1776 in 9 Teilen und 5 Bänden in Nürnberg veröffentlicht worden und somit fast gleichzeitig mit den originalen Ausgaben von Mark Catesby und von George Edwards erschienen. In diesen wurden u.a. noch unentdeckte Vogel- und einige weitere Tierarten in ihrem natürlichen Umfeld abgebildet.


WASSERBAU - WALTER, Caspar. Architectura hydraulica, Oder: Anleitung zu denen Brunnenkünsten. 2 Teile in 1 Band. Augsburg, Lucas Voch, 1765. Folio. 11; 30 S., mit 31 (von 32) gefalteten Kupfertafeln. Halbleder der Zeit mit Rückentitel und Rückenvergoldung, (etwas berieben, Kapitale bestossen, Gelenke angeplatzt). € 800,00
Erste Ausgabe. - Poggendorff II, 1257. - Der Zimmermann Caspar Walter (1701-1769) gilt als der bedeutendste Brunnenmeister der Stadt Augsburg. Er verfasste eine Reihe von Schriften zum Wasser- und Brunnenbau, veranlasste aber auch den Bau von Modellen, die in den Wassertürmen Aufstellung fanden. - Die Tafeln mit Darstellungen von Wasserrädern, Pumpwerken, Wassertürmen, usw. - Es fehlt die Tafel 17 im 2. Teil. - Vorsatz und erstes Blatt leicht fleckig, sonst sehr sauberes Exemplar.


WASSERBAU - (HENNING, Veit Balthasar (Hrsg.). Sammlung nützlicher Machinen und Instrumenten nebst deren Erklärung aus dem Französischen, Englischen und andern Sprachen ins Teutsche übersezt. 3 Tle. von 5 Tln. Nürnberg, Henning, (1766). Fol. 3 gest. Titel, 120 S., m. 77 (v. 86) num. Darstellungen auf 53 meist gefaltete Kupfertafeln. Halbleder mit Rückenvergoldung, (etwas berieben, Kapitale bestoßen, neuere Deckelbezüge). € 1.600,00
Holzmann/B. IV, 433; vgl. Engelmann 320 (ausg. 1747-1752). - Seltenes und interessantes Werk über die technischen Errungenschaften der Zeit. Die Kupfer mit sehr schönen Darstellungen von Wasserrädern, Steinsägen, Wasserpumpen, Hebe-Werkzeugen, Papiermühlen, astronomischen Instrumenten, usw. - Es fehlen die Seiten 11-14 und die Tafeln 4-9, 18, 80 und 81. - Einige Tafeln mit hinterlegten Einrissen, etwas fingerfleckig, erste Tafel wasserrandig.


FISCHE - JONSTON, John. Historiae naturalis de piscibus et cetis... (und) de exanguibus aquaticis... 2 Bde. in 1 Bd. Heilbronn, F.J. Eckebrecht, 1767. Fol. 228; 78 S., 3 nn. Bl., mit 67 Kupfertafeln. Halbleder der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und Rückenschild, (etw.as beriebene Kapitale und Ecken gestaucht). € 1.800,00
Nissen , ZBI 2139. - Heilbronner Ausgabe des erstmals 1650 mit den Kupfertafeln M. Merians erschienenen Werkes (vgl. Wüthrich II, 32). - Die Tafeln mit Darstellungen von Fischen, Robben, Krebsen, Schnecken u. Muscheln, sowie Walen bzw. einer Walfangdarstellung. - Teilweise gebräunt bzw. stockfleckig, einige Seiten stärker braunfleckig, die letzten Blatt knickfaltig.


Wasserhuhn - Der Brasilianische Chirurgus oder das gewaffnete brasilianische Wasserhuhn. Jacana armata nigra et rubra. Le Chirugien du Bresil. Altkolorierter Kupferstich nach G. Edwards aus "Sammlung verschiedener ausländischer und seltener Vögel", hrsg. von J. M. Seligmann, Tafel 47, 9.Teil. Nürnberg, Fleischmann, 1776. 26,3 x 19,7. € 160,00
Nissen, 857. - Gut erhaltenes Blatt mit Rand. - Die von Hand aufgetragene Kolorierung changiert von zart bis leuchtend und wird der Beschreibung in dem Titel vollends gerecht: "Sammlung verschiedener ausländischer und seltener Vögel: worinnen ein jeder dererselben nicht nur auf das genaueste beschrieben, sondern auch in einer richtigen und sauber illuminirten Abbildung vorgestellet wird, ausgefertiget und herausgegeben von Joh. Michael Seligmann (nach Catesby und Edwards übersetzt von Georg Leonhard Huth)." Die Sammlung ist zwischen 1749 und 1776 in 9 Teilen und 5 Bänden in Nürnberg veröffentlicht worden und somit fast gleichzeitig mit den originalen Ausgaben von Mark Catesby und von George Edwards erschienen. In diesen wurden u.a. noch unentdeckte Vogelarten in ihrem natürlichen Umfeld abgebildet. Edwards hat, um eine natürliche Art der Darstellung zu erreichen, nach dem lebenden Vogel gezeichnet.


WASSERBAU - BELIDOR, (B.F.de). Architectura Hydraulica. Oder: Die Kunst, das Gewässer des Meeres und der Flüße zum Vortheil der Vertheidigung der Festungen, des Handels und des Ackerbaues anzuwenden. Aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt. Band II, Teile 6-10 (von 24 Teilen). Augsburg, Kletts Witwe, 1768-1770. Fol. Mit 52 teils gefalteten Kupfertafeln. Schlichter Pappband der Zeit, (berieben, Ecken gestaucht). € 600,00
Erste Ausgabe. - Jordan 223; vgl. Ornamentstichsammlung Berlin 3555; Poggendorf I, 138. - Teilband eines der grundlegenden Werke zur Wasserbaukunst. Mit Beschreibungen und Abbildungen von Schleusen, vom Bau von Seehäfen, Dämmen, Befestigungsanlagen, Anlegen von Kanälen usw. - Tafeln teils im Bug etwas gebräunt, sonst sehr schönes breitrandiges Exemplar.


AMSTERDAM. "Vue d'Amsterdam prise du Vieux Rampart". Guckkastenblatt. Altkolorierter Kupferstich bei Daumont, Paris um 1770 24x38. € 250,00
Kupferstich mit kräftigem Kolorit. Der Titel ist per Hand und seitenverkehrt über das Motiv gezeichnet. Blatt mit großzügigem Rand. Der Pariser Verleger Daumont ist einer der bekanntesten Verleger für sogenannte Guckkastenblätter, Kupferstiche mit kräftigem Kolorit, die meist zur Belehrung und Unterhaltung des Volkes gedacht waren. Jahrmärkte und Volksfeste waren im 18. Jahrhundert die beste Möglichkeit, um die neuesten Nachrichten aus aller Welt zu erhalten. Unter den Vorführenden befanden sich auch zahlreiche Guckkästner, Personen, die mit ihrem Guckkasten herumreisten und das Publikum durch ein Loch in die weite Welt hineinschauen ließen und ihnen mit Hilfe der Kupferstiche fremde Länder, Metropolen und berühmte Bauwerke vorführten. Im Zedlerschen Universallexikon von 1741 kann man folgende deftige Beschreibung finden: „Es pflegen gemeine Leute, so mehrentheils Italiäner von Geburth, mit solchen Kasten die Messen in Deutschland zu besuchen und durch ein erbärmliches Geschrei: Schöne Rarität! Schöne Spielwerck! Liebhaber an sich zu locken, die vors Geld hineinsehen.“


KNORR, Georg Wolfgang. Deliciae naturae selectae, of uitgeleezen kabinet van natuurlyke zeldzaamheden; welke de drie ryken der natuur aanbieden, om door keurige liefhebberen verzameld te worden.... Nu in het Nederduitsch overgezet en met aanmerkingen vermeerderd door Ph. I. S. Muller. 2 Bände. Dordrecht, A. Blussé en Zoon, 1771. Groß-Folio. Gestochener Titel, 2 nn. Bl., XXXII, 67 S.; 1 nn. Bl., XXXIV (recte XXX) S., S. (3)-70, mit 91 (1 gefalteten) altkolorierten Kupfertafeln. Etwas späteres Halbleder mit Rückenvergoldung und Rückenschild, (leicht berieben, Ecken etwas gestaucht). € 22.500,00
Erste und einzige holländische Ausgabe. - Nissen ZBI 2229; Landwehr, Col. plates 97; Graesse IV, 35; Wellcome III, 405; Ludwig 347. - Eines der schönsten illustrierten Werke zur Naturgeschichte des 18. Jahrhunderts, das auf seinen Tafeln die Sammlungsstücke berühmter deutscher Naturalienkabinette wiedergibt. - Georg Wolfgang Knorr begann bereits 1751 mit dem aufwendigen zoologischen Prachtwerk, das nach seinem Tode im Jahr 1761 von seinen Erben fortgesetzt wurde und dann 1766/67 in der deutschen Erstausgabe erschien. Es gilt als das "aufwendigste zoologische Tafelwerk Nürnbergs und den gleichzeitigen ausländischen durchaus ebenbürtig, auch im Text durchaus zuverlässig." (Nissen 152). - Neben der berühmten Naturaliensammlung von Christoph Jacob Trew standen Knorr verschiedene andere, kleinere Sammlungen zur Verfügung die er "zu einem einzigen, auserlesenen Naturalienkabinett (zusammenfasste)... Mit dem Werk wandte er sich nicht so sehr an die Naturgelehrten, sondern eher an ein bürgerliches Liebhaberpublikum, dem er auf dem Weg der graphischen Reproduktion rare Naturalien zugänglich machen wollte..." (Ludwig 172). - Neben ihm selbst arbeiteten weitere bedeutende Kupferstecher des 18. Jahrhunderts aus Nürnberg an dem Werk: B. R. Dietschlin, G. F. Dietsch, J. L. Colve, Chr. Leinberger, C. N. Kleemann, J. J. Eisenmann und J. C. Keller. - Die großformatigen, prachtvoll und nuanciert kolorierten Tafeln zeigen Korallen (15), Muscheln (7), Schmetterlinge (6), Seeigel (4), Mineralien (6), Hummer und Spinnen (7), Seesterne (4), Fische (9), Vögel (7), Säugetiere (14) and Reptilien (12). - Subskribentenexemplar Nr. 78 für den Dordrechter Notar Steenbergen. - Wie meist ohne das bei Nissen erwähnte Porträt. Uns ist keine holländische Ausgabe mit Porträt bekannt. - Text und wenige Tafeln durch Bindung etwas wellig, 2 Tafeln mit Quetschfalte im Papier, Innengelenke vor längerer Zeit verstärkt. - Sehr schönes, breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar.


MERIAN, Maria Sibylla. Laich, Kaulquappe, Frosch, Fisch. Umwandlung vom Ei zum Frosch zum Fisch. Kolorierter Kupferstich nach Maria Sibylla Merian aus "Metamorphosis Insectorum Surinamensium", Tafel 71. Paris, Ausgabe 1771. 42,5 x 31. € 350,00
Es ist nicht ersichtlich, ob das Motiv noch von Maria Sibylla Merian vor ihrem Tod 1717 entworfen wurde. Es ist auch möglich, dass es von Albertus Sega stammt. Kupferstich mit Trompe L'oeil-Effekt. Das Motiv zeigt zwei angenagelte Blätter mit Laich, Kaulquappe, Frosch sowie die Entwicklung eines Frosches zu einer Riesenkaulquappe eines Fisches. Der südamerikanische Jacki pseudis paradoxa ist auf dem unteren Blatt abgebildet, der gemeine Grasfrosch Rana temporaria auf dem oberen. Da die Larven größer als der erwachsene Frosch sind, kam man in der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts zu dem Schluss, dass der kleine Frosch sich in einen Fisch verwandeln würde, wie es auf diesem Blatt bis zum Fisch-Kaulquappenstadium auch dargestellt ist. (s.auch Schmidt-Loske, S.106) Sauberes Blatt.


FISCHEREI - SCHERER, Daniel Gottfried. Schauplatz der Künste und Handwerke, oder vollständige Beschreibung derselben. Zwölfter (und) Dreyzehnter Band. In dieses teutschen Uebersetzung mit Anmerkungen herausgegeben. 2 Bände. Königsberg, Leipzig, Kanter, 1773-1775. 4°. 1 nn. Bl., 438 S.; 4 nn. Bl., 328 S., mit 64 (von 65) gefalteten Kupfertafeln. Halbleder der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschild, (etwas beschabt, Rücken von Band 13 unterlegt). € 750,00
Erste deutsche Ausgabe. - Nissen 1187. - Enthalt die Bände 2 und 3 von Duhamel du Monceau: Allgemeine Abhandlung von den Fischereyen, und Geschichte der Fische, die dadurch verschaffet werden, und die sowohl zum Unterhalte der Menschen, als zu vielen andern Arten von Gebrauche dienen. - Eines der bedeutendsten Werke zum Fischfang im 18. Jahrhundert. - Die Kupfertafeln mit Darstellungen von Gerätschaften zum Fischfang, Herstellung und Nutzung der unterschiedlichen Netze, Fischfang bei der Teichwirtschaft, usw. - Es fehlt die erste Tafel in Band 12 (Abriss). - Titel und fliegender Vorsatz gestempelt (Bibliothek des Dom-Gymnasiums Magdeburg - ausgeschieden), leicht fleckig, etwas angestaubt.


MARSEILLE. Vue du Port de Marseille. Guckkastenblatt. Altkolorierter Kupferstich von Andouard nach Blondel. Paris, um 1780. 27 x 45. Kleiner Eckabriss im weißen Rand. € 160,00
Ansicht des alten Hafens der Mittelmeerstadt Marseille. Mit Fischern und weiteren Personengruppen im Vordergrund und größeren und kleinen Segelschiffen. Kupferstich mit dem typischen blau und rotbetonten Kolorit der Guckkastenblätter.


BLOCH, Marcus Elieser. Oeconomische Naturgeschichte der Fische Deutschlands. Erster Theil. Bd. 1 (v.3) Berlin, Hesse, 1782. 4°. Gestochene Titelvignette , 8 nn. Bl., 258 S., mit 37 gefalteten altkololorierten Kupfertafeln. Leder der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und 2 Rückenschildern, Stehkantenvergoldung, (minimal berieben). € 3.800,00
Erste Ausgabe. - Nissen, ZBI 415 u. Schöne Fischb.22 - Die Kupfertafeln von Bodenehr, L. Schmidt u.a. nach Krüger gestochen zeigen: Karpfen, Forellen, Hechte, Welse. - Das meisterhafte Altkolorit in leuchtenden Farben mit Eiweiß gehöht. - Sehr schönes Ex. - Gelöschter Stempel auf Titelblatt


BALNEOLOGIE - (PASQUAY, Peter). Gründliche Abhandlung von dem Gehalt und denen Eigenschaften der Gemeinen Wassern überhaupt, ins besondere aber derer fürnehmsten in der Stadt Frankfurt am Mayn befindlichen Röhr- und Brunnen-Wassern.... Frankfurt, Fleischer, 1748. 8°. 4 nn. Bl., 136 S. Halbpergament der Zeit, (etwas fleckig, Rücken unterlegt). € 1.600,00
Angebunden:
FLOYER, John. Wieder belebte alte Psychrolusia (graece). Oder Versuch zu beweisen, daß kaltes Baden gesund und nützlich sey; In Briefen herausgegeben. Aus dem Englischen ins Hochdeutsche übersetzt von Johann Caspar Sommer. Breslau u. Leipzig, Pietsch 1749. 11 nn. Bl., 292 (recte 294) S., 9 Bl.
(und)
SCHWEN(C)KE, Christian Gotthold. Das Gesunde Landleben, welches nach richtigen Grundsätzen der Arztneykunst anpreiset, mit Beantwortung der Frage und einer Vorrede: Ob man die Aerzte in gesunden Tagen brauchen könne? Nebst einer Vorrede Joh.Ernst Hebenstreits. Leipzig, Fritsch Witwe, 1751. Gestochenes Frontispiz, 38 nn. Bl., 343 S.
Sammelband mit 3 seltenen medizinischen Schriften.
1) Erste und einzige Ausgabe. - Hirsch/H. 4, 518. - Gutachten zur Wasserqualität der Frankfurter Brunnen und Mahnung an die Stadt diese sauber zu halten und nicht zu nah an Kloaken, Stadtgräben, etc. zu bauen. - "..für die damalige Zeit vortreffliche Analyse der Brunnenwasser." (Hirsch/H.). - Mit einem Anhang zu 8 Brunnen aus dem Umgebung Frankfurts, darunter Wiesbaden, Soden, Seltz, Dietz und Schwalbach. - Zeitgenössischer handschriftlicher Eintrag zum Autor am Ende des Vorworts. 
2) Erste deutsche Ausgabe. - Blake 149; vgl. Wellcome III, 34; Hirsch-H. II, 549. - Der Text enthält viele Bezüge auf antike Autoren wie Galen, Celsus, Dioskorides, aber auch auf die Kirchenväter. - Die englische Originalausgabe erschien bereits erstmals 1702 und erlebte mehrere Auflagen. 
3) Erste Ausgabe. - Hirsch/H. 5, 183. - Hochaktuelle Abhandlung über die Vorzüge des Landlebens durch den Dresdner Mediziner Christian Gotthold Schwencke (1726-1782). - "Der wahre Vortheil des Landlebens bestehet in dem Abgang verführerischer Reitzungen, und in der Bequemlichkeit den Körper durch Bewegung, die mit Belustigung derer Sinnen verknüpft sind, dauerhaftig zu machen." (Vorwort). - Mit einem hübschen gestochenen Frontispiz eine Landschaft darstellend. 
Gering gebräunt und minimal fleckig, zeitgenössischer Eintrag auf Vorsatz. - Gutes Exemplar.


ENTEN - BUFFON, (G. L. L. de). Histoire naturelle des oiseaux. Tome Dixième. Paris, Imprimerie Royale, 1786. Folio. IV, 562 S., 1 nn. Bl., mit 59 altkolorierten Kupfertafeln. Leder der Zeit mit reicher Rückenvergoldung, Rückenschildern und Deckelfileten, Steh- und Innenkantenvergoldung, Goldschnitt, (teils stärker berieben). € 3.800,00
Nissen IVB 158; Zimmer 104; Fine Bird Books 83; Anker 76. - Sehr schöne Folio-Ausgabe, der Separatausgabe der Ornithologie aus Buffons "Histoire naturelle générale", in einer überarbeiteten Textfassung. - "Das umfangreichste und wissenschaftlich bedeutsamste Unternehmen ornithologischer Ikonographie, das im 18. Jahrhundert in Angriff genommen worden ist..." (Nissen S. 46). - "This edition was certainly the most ambitions and comprehensive bird book which had appeared at the time of its publication, and ranks still as one of the most important of all bird books…". (Fine Bird Books S. 83). - Die prachtvoll kolorierten Tafeln auf blauem Papier u.a. mit Darstellungen von Enten, Papageientauchern und Pinguinen. - Ab Seite 249 das Register für alle 10 Bände. - Minimal fleckig, sehr schönes sauberes Exemplar des 10. Bandes.


AMPHIBIEN - S(CHEURECK), F(riedrich) A(ugust). Unterhaltungen in der Naturgeschichte aller Arten Amphibien zum nützlichen Gebrauch für die Jugend sowohl aus verschiedenen Schriften berühmter Naturfoscher zusammen getragen, als auch aus eigner Beobachtung verfertiget. Leipzig, Selbstverlag, 1797. 8°. 3 nn. Bl., 296 S., mit 18 mehrfach gefalteten Kupfertafeln. Pappband der Zeit mit handschriftlichem Rückenschild und altem Nummernschildchen, (etwas berieben, Ecken und Kanten etwas bestoßen). € 740,00
Erste Ausgabe. - Wegehaupt 2149; VD 18: 90460502. - Der dritte Band der Reihe "Unterhaltungen in der Naturgeschichte" ist der seltenste, die der Leipziger Kupferstecher Friedrich August Scheureck veröffentliche. - Die Kupfer mit Darstellungen von Fröschen, Schildkrösten, Eidechsen, Salamandern, Schlangen, aber auch Rochen, Haien und anderen Fischen, sowie Seepferchen. - Eintrag auf Innendeckel "Aus Graf Scherer's Bibliothek". Leicht stockfleckig, die Tafeln kaum betroffen.


ICHTHYOLOGIE - (WILHELM, Gottlieb Tobias). Unterhaltungen aus der Naturgeschichte. Der Fische erster (und) zweyter Theil. 2 Bände. Augsburg, Engelbrecht, 1799-1800. 8°. Gestochener Titel, XLVIII, 352 S.; gestochener Titel, 416 S., 6 nn. Bl., mit 96 altkolorierten Kupfertafeln. Halbleder der Zeit mit Rückenschildern und leichter Rückenvergoldung, (etwas berieben, hinteres Gelenk von Band 2 alt restauriert). € 980,00
Erste Ausgabe. - Nissen, ZBI 4408. - Die beiden Bände über die Fische aus der Reihe der Unterhaltungen aus der Naturgeschichte. Der Augsburger Pfarrer Johann Gottlieb Tobias Wilhelm (1758-1811) wollte, ganz im Zeichen der Aufklärung, auf unterhaltsame und gelehrige Weise, begleitet von Illustrationen zeitgenössischer Kupferstecher, die Natur dem breiten Publikum nahebringen. Seine „Unterhaltungen aus der Naturgeschichte" waren eines der erfolgreichsten Publikationsprojekte der Naturwissenschaften im frühen 19. Jahrhundert und erlebten mehrere Auflagen bzw. Raubdrucke. - Die Kupfertafeln in schönem Altkolorit meist mit mehreren Abbildungen auf einem Blatt, darunter zahlreiche Darstellungen vom Fischfang und der Fischverarbeitung. - Etwas stock- bzw. braunfleckig.


WASSERBAU - EYTELWEIN, Johann Albert. Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen nebst einer Anleitung zur Veranschlagung dieser Baue. Berlin, Fr.Maurer, 1800 4°. Frontispiz in Aquatinta, 1 nn. Bl., X, 126 S., 1 nn. Bl., mit 7 gefalteten Kupfertafeln. Halbleder der Zeit, (beschabt und bestossen). € 700,00
Erste Ausgabe. - Poggendorff I, 708; ADB VI, 464. - Der Autor (1764-1848), Begründer und Direktor der Berliner Bauakademie, gilt als einer der bedeutendsten Wasserbauingenieure seiner Zeit, der eine Reihe hydraulischer Schriften herausbrachte. - Die Tafeln mit Darstellungen von Uferbefestigungen, Dämmen und Regulierungen von Flüssen. - Gering stockfleckig.


(WILHELM, Gottlieb Tobias). Unterhaltungen aus der Naturgeschichte. Der Würmer erster (und) zweyter Theil. 2 Bände. Augsburg, Engelbrecht, 1801-1802. 8°. Gestochener Titel, XXVIII, 404 S.; gestochener Titel, 468 S., 10 nn. Bl., mit 106 altkolorierten Kupfertafeln. Halbleder der Zeit mit leichter Rückenvergoldung und Rückenschildern, (etwas berieben). € 580,00
Erste Ausgabe. - Nissen ZBI 4408. - Die komplette Abteilung der Würmer aus Wilhelms berühmter Naturgeschichte. Der Augsburger Pfarrer Johann Gottlieb Tobias Wilhelm (1758-1811) wollte, ganz im Zeichen der Aufklärung, auf unterhaltsame und gelehrige Weise, begleitet von Illustrationen zeitgenössischer Kupferstecher, die Natur dem breiten Publikum nahebringen. Seine „Unterhaltungen aus der Naturgeschichte" waren eines der erfolgreichsten Publikationsprojekte der Naturwissenschaften im frühen 19. Jahrhundert und erlebten mehrere Auflagen bzw. Raubdrucke. - Unter den schön kolorierten Tafeln Darstellungen von Seesternen, Tintenfischen, Muscheln und Schnecken, Korallen, usw. - Teils stockfleckig, Tafeln kaum betroffen.


ANGELN - WALTON, Isaac und Charles COTTON. The complete angler; or, the contemplative man's recreation: Being a discourse on rivers, fish-ponds, fish, and fishing. With the lives' of the authors: and notes historical, critical. supplementary and explanatory: By John Hawkins. The seventh edition. 2 Teile in 1 Band. London, Samuel Bagster, 1808. 8°. 1 nn. Bl., 512 S., mit gestochenem Titel, 2 gestochenen Porträts, 2 gestochenen Notentafeln, 13 Kupfertafeln und zahlreichen Textkupfern. Leder der Zeit mit goldgeprägten Deckelfileten und Innenkantenvergoldung, Rückenvergoldung und Rückenschild, Goldschnitt, (Rücken fachmännisch im Stil der Zeit ergänzt, Kanten etwas beschabt). € 380,00
Siebente Ausgabe des oft aufgelegten Klassikers der Binnenfischerei, erstmals 1653 erschienen. - Westwood/S. 223. - "Ein beschauliches Lehrbuch der Binnenfischerei... (in dem) der Autor in Form von Dialogen zwischen Piscator (Fischer), seinen Weggenossen und seinen Wirtsleuten die Vorzüge, Eigentümlichkeiten und besonderen Techniken des Angelsports (schildert). Dabei wird auch die schmackhafte Zubereitung des einzelnen Fischsorten behandelt... Die große Popularität des Buches, das zu den klassischen Werken der englischen Literatur zählt,... erklärt sich allerdings in ersten Linie aus seiner bezaubernden und zugleich nostalgischen Grundstimmung." (KNLL 17, 404). - Etwas stock- und braunfleckig, papierbedingt teils gebräunt, Innengelenke geklebt. Ex-Libris (Edwin F.Snow) auf Innendeckel.


WASSERBAU - EYTELWEIN, J.A. Handbuch der Hydrostatik. Mit vorzüglicher Rücksicht auf ihre Anwendung in der Architektur. Berlin, G.Reimer, 1826. 8°. X, 202 S., mit 6 gefalteten Kupfertafeln. Halbleder der Zeit mit Rückenschild. € 380,00
Erste Ausgabe. - Poggendorff I, 708; ADB VI, 464. - Der Autor (1764-1848), gilt als einer der bedeutendsten Wasserbauingenieure seiner Zeit, der eine Reihe hydraulischer Schriften herausbrachte. - Papierbedingt etw. gebräunt, Vor- u. Nachsatz leimschattig, sehr gutes, sauberes Exemplar.


ICHTHYOLOGIE - LACEPEDE, (B.G.E. de). Oeuvres. Comprenant l'histoire naturelle des quadrupèdes ovipares, des serpens, des poissons et des cétacés. 3 Bände. Paris, Duménil, 1836. 8°. Mit 164 Stahlstichtafeln. Halbleder der Zeit mit leichter Rückenvergioldung und Rückentitel, (etwas beschabt und fleckig, Gelenke restauriert). € 360,00
Nissen ZBI 2345. - Umfassend illustrierte Naturgeschichte der Fische und Amphibien. - Enthält entgegen der auf dem Titelblatt angekündigten 150 Tafeln, insgesamt 164 mit ungefähr 500 Abbildungen. - Diese zeigen Schildkröten (5); Eidechsen (12); Amphibien (6); Schlangen (21); Fische (115) und Wale und Delfine (5). - Etwas stockfleckig, Vortitel von Band 1 und 3 jeweils im oberen Drittel beschnitten.


ICHTHYOLOGIE - SCHINZ, H.R. Naturgeschichte und Abbildungen der Fische. Nach den neuesten Systemen bearbeitet. Text- und Tafelband in 1 Band. Schaffhausen, Brodtmann, 1836. Folio. 312, VIII S., lithographischer Titel und 97 lithographische Tafeln. Halbleder der Zeit mit Rückenschild, (etwas beschabt und bestoßen, Gelenke restauriert). € 900,00
Erste Ausgabe. - Nissen ZBI 3670; Nissen, Fischb. 115; Agassiz IV, 264, 12. - Erschienen als: Des Thierreichs vierter Theil. - Die schönen lithographischen Tafeln von K.I. Brodtmann meist mit mehreren Fischdarstellungen auf einer Tafel. Jeweils mit deutscher, lateinischer und französischer Bezeichnung. - Durchgehend etwas stockfleckig, die Tafeln nur am Rand stärker betroffen.


SÄNGERFEST AUF DEM MAIN - Erinnerung an das erste Saengerfest der Mozartstiftung gehalten zu Frankfurt a/Main 29. u. 30. July 1838. Fest-Gabe. Den Sängern gewidmet vom Lieder-Kranz. Frankfurt, Dondorf, 1838. 4°. 1 nn. Bl., 14 S., mit 3 lithographischen Tafeln. Lithographierter Originalumschlag mit Illustrationen und Deckeltitel, (etwas beschabt und mit kleineren alt hinterlegten Randläsuren). € 580,00
Seltene Festgabe zum 1. Sängerfest der Mozartstiftung in Frankfurt am Main. - Beinhaltet das Festprogramm, diverse Lieder, Dichtungen, Noten und Statuten. Die Tafeln mit 2 Illustrationen, sowie einem Notenblatt. - Die Illustration des Vorderumschlags zeigt ein das Innere der Katharinenkirche, in der das Eröffnungskonzert stattfand. Der Rückumschlag mit einer Ansicht des Forsthauses im Frankfurter Stadtwald. - Die Mozartstiftung Frankfurt existiert bis heute und unterstützt junge Komponisten. - Bindung gelockert, leicht stockfleckig.
Beiliegend: Originalaquatinta: "Erinnerung an das große Sängerfest in Frankfurt a/M. Ankunft der fremden Sänger (28. July 1838)." - Blatt beschnitten und in zeitgenössische Umrahmung montiert. 35 x 27,5. - "Die Stadt geriet in volle Begeisterung, und die Ankunft der Sänger war herzlich und prangend, zumal an den mit Tausenden bedeckten Ufern des Mains. Bis in die Dachluken waren die Häuser mit Menschen besetzt mit
Taschentüchern und hellen Jubelrufen. Unter Böllerschüssen, umgeben von geschmückten Kähnen mit Musik, kamen zu Schiff die Mainzer, die Hanauer, die Offenbacher; durch alle Tore zogen sie ein." (Heinrich Hoffmann: "Struwwelpeter-Hoffmann" erzählt, S. 81).


ZOOLOGIE - SCHUBERT, G(otthilf) H(einrich) v(on). Naturgeschichte der Thiere, der Amphibien, Fische, Weich- und Schaalethiere, Insekten, Würmer und Strahlenthiere (und) der Vögel in Bildern, treu theils nach der Natur, theils nach den ausgezeichneten zoologischen Bildersammlungen gezeichnet... zum Anschauungs-Unterricht für die Jugend in Schulen und Familien nach der Anordnung des allgemein bekannten und beliebten Lehrbuchs der Naturgeschichte für Schulen. 3 Teile in 1 Band. Eßlingen, Schreiber, (1840-1842). 4°. Mit 89 (von 90) kolorierten lithographischen doppelblattgroßen Tafeln. Halbleder der Zeit, (fleckig, berieben, Gelenke restauriert). € 840,00
Erste Auflagen. - Nissen ZBI 3761; 3760; Nissen IVB 836. - Erste Ausgaben der berühmten Naturgeschichte, die zahlreiche Auflagen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erlebte. - Jeder der drei Teile mit jeweils 30 dekorativen kolorierten Tafeln. Diese zeigen u.a. Affen, Elefanten, Bären, Wildkatzen, Nagetiere, Kamele, Schlangen, Krokodile, Echsen, Amphibien, Schildkröten, Fische, Schnecken, Muscheln, Käfer, Schmetterlinge, Raubvögel, Papageien, Spechte, Singvögel, Hühnervögel, etc. - Text in Deutsch und Französisch. - Ohne die Tafel 18 (Rotkehlchen, etc.) und eine Hälfte von Tafel 12 (Lerchen) bei den Vögeln. - Fingerfleckig, etwas gebräunt und braunfleckig.

KÖNIGSBERG / KALININGRAD - Der Kai mit der Börse und dem Grünen Thor in Kneiphof zu Königsberg i/P. Ansicht über das Wasser mit Hafenarbeitern im Vordergrund und einem Segelschiff am linken Bildrand. Lithographie von O.Hermann. Königsberg, Voigt, 1840. 30 x 22,5. € 160,00
Seltene Ansicht der ehemaligen Hauptstadt Ostpreussens Königsberg, dem heutigen Kaliningrad. - Gefertigt im lithographischen Institut Sachse in Berlin, erschienen bei Voigt & Fernitz in Königsberg. - Sehr gut erhaltenes Blatt.


ZOOLOGIE - (WHYMPER, Josiah Wood). Thirty Plates Illustrative of Natural History, with short description annexed to each plate. Part III. London, Society for Promoting Christian Knowledge, 1842. Quer-4°. 1 nn. Bl. und 30 kolorierte Holzstichtafeln. Originalleinen mit goldgeprägtem Deckeltitel, (etwas fleckig und beschabt). € 900,00
Selten. - Einer von insgesamt 7 erschienenen Teilen mit sehr schönen kolorierten Holzstichillustrationen zur Naturgeschichte. - Der englische Holzstecher Josiah Wood Whymer (1813-1903) wurde später vor allem durch seine Landschaftsaquarelle bekannt. Ab 1842 schuf er über den Zeitraum von mehr als 20 Jahren eine Reihe von Holzstichillustrationen mit darunter befindlichem Text für die Gesellschaft zur Verbreitung christlicher Bildung. - Die hier vorhanden Tafeln zeigen u.a. The White Bear (Eisbär); Badger (Dachs); Esquimaux Dog (Eskimohund), Kangaroo (Känguru), Wild-Boar (Wildschwein), American Tapir, Elk (Elch), Dolphin (Delfin), Common Whale (Wal), Swallow (Schwalbe), Magpie (Elster), Penguin (Pinguin) und White Shark (Weisser Hai). - Gering fleckig, wenige Blatt mit kleinem Randeinriss.


ANGELN - SCROPE, William. Days and Nights of Salmon Fishing in the Tweed; With a short account of the natural history and habits of the salmon, instructions to sportsmen, anecdotes, etc. London, John Murray, 1843. 8°. XVII S., 1 nn. Bl., 298, 16 S., mit getäöntem lithographischem Titel und 12 lithographischen Tafeln (davon 9 getönten und 3 handkolorierten), sowie 9 Holzstichvignetten im Text. Originalleinen mit goldgeprägter Deckelillustration und Rückentitel, (Gelenke unterlegt, bestoßen und etwas fleckig). € 450,00
Erste Ausgabe. - Nissen 3790; Westwood/Satchell S. 191. - Frühes Standardwerk zur Lachsfischerei, das in mehreren Auflagen erschien. Der Autor beschreibt anschaulich seine Erfahrungen und Erlebnisse beim Lachsangeln am Fluss Tweet in Schottland und gibt damit einen Einblick in die Kultur und die Traditionen des Lachsfischens in Schottland im 19. Jahrhundert. - Die teils stimmungsvollen Illustrationen stammen von L. Haghe, T. Landseer und S. Williams nach Sir David Wilkie, Edwin Landseer, Charles Landseer, William Simson und Edward Cooke. Einige der Tafeln zeigen Fische und Köder. - Durchgehend etwas fleckig, einige Seiten mit kleinem Wasserrand, Titelblatt am oberen Rand beschnitten, Innnedeckel mit zeitgenössischem Besitzvermekr und Resten eines alten eingeklbten Artikels.


ROUX DE ROCHELLE, (J.B.G.). Villes Anséatiques. Paris, Didot Frères, 1844. 8°. 4 nn. Bl., 398 S., mit 22 Stahlstichtafeln und 1 gestochenen gefalteten Karte. Etwas späteres Halbleder mit Rückenschildern, (leicht beschabt, Kapitale und Kanten gering bestoßen). (L'Univers pittoresques). € 120,00
Mit Darstellungen von Lübeck, Bremen, Hamburg, Magdeburg, Anvers und Köln. - Papierbedingt leicht gebräunt, teils etwas fleckig.


BALNEOLOGIE - ROTH, H. Das kalte Schwefelwasser zu Bad Weilbach im Herzogthum Nassau, nach eigenen Beobachtungen in medicinischer Hinsicht dargestellt. Mainz, V.v.Zabern, 1847. 8°. VIII, 145 S., m. 1 lithogr. Tafel. OBrosch., (Umschlag m. kl. Fehlstellen, Rücken m. Tesa gekl., etw. fl.). € 90,00
Erste Ausgabe. - Engelmann II, 1020. - Unaufgeschnittenes Exemplar, oberer Rand teilweise gering wasserfleckig, etwas gebräunt.


MAIN - BRAUNFELS, Ludwig. Die Mainufer und ihre nächsten Umgebungen. Würzburg, Etlinger, (1847). 4°. Gestochener Titel, 458, VI S., mit gestochener gefalteter Karte und 53 Stahlstichtafeln. Leinen der Zeit mit Rückentitel und Blindprägung, (Gelenke und Rücken restauriert). € 920,00
Erste Ausgabe. - Engelmann S. 660. Pfeiffer 26366. – Mit den schönen Stahlstichansichten von Aschaffenburg, Bamberg, Bayreuth, Frankfurt, Gemünden, Hanau, Lohr, Miltenberg, Offenbach, Schweinfurt, Seligenstadt, Wertheim, Würzburg u. a.. Gestochen nach Vorlagen von Fritz (Friedrich) Bamberger (1814-1873), der nach seinem Studium an der Münchner Akademie, 1830 nach Kassel übersiedelte, wo er Schüler des Hofmalers Primavesi (1774-1855) wurde. Einige Zeit verbrachte er in Frankfurt und ging nach mehreren Reisen, die ihn nach Nordfrankreich, England und Spanien führten, 1841 endgültig nach München. - Im Bug teils etwas wasserfleckig (Tafeln und Text nicht betroffen), teilweise stockfleckig, Vor- und Nachsatz erneuert.

KAUB. Gesamtansicht über den Rhein mit Pfalz und Gutenfels. Altgouachierte Aquatinta von Tanner, um 1850. 9,2 x 14,2. EUR 180,00
Teilweise eiweißgehöhte Ansicht mit Personenstaffage im Vordergrund.


HAFEN - Frankfurt M. Blick auf den Hafen am Fahrtor mit Dom und Alter Brücke. Kolorierter Stahlstich von Lindemann. um 1850. 10,3 x 15. € 200,00
Gut erhaltenes Blatt.


MAINZ. Gesamtansicht vom anderen Ufer des Rheins. Altgouachierte Aquatinta von Tanner. Um 1850. 9,5 x 14,2. Bis auf den Bildrand beschnitten, auf altem Trägerkarton montiert. € 200,00
Gut erhaltenes Blatt.


ST. PETERSBURG. (Petersbourg). La Bourse. Ansicht der Börse über die Newa. Farblithographie, teilweise eiweißgehöht. Berlin, SALA, um 1850. 39,3 x 32. Zwei kleine hellere Stellen im Himmel. € 300,00
Dekorative große Ansicht mit zahlreichen Booten im Vordergrund.


RHEINPANORAMA - DELKESKAMP, F.W. Neues Panorama des Rheins und seiner nächsten Umgebungen von Mainz bis Coeln. Für Dampfschiff- und Eisenbahn-Reisende. Frankfurt, Delkeskamp, (1856). Gross-8°. Stahlstichleporello mit französischem Textheft: 23 S. Originalhalbleinen, (berieben und fleckig, Rücken beschädigt). € 180,00
Wohl vierte Ausgabe. - Ausgefaltet hat dieses berühmte Panorama eine Größe von 25 x 267 cm. - Textheft mit Datierung von 1856. - Knickfalten teils mit älteren Tesahinterklebungen, teils eingerissen, etwas stockfleckig.


ENGLAND - TOMBLESON, (William B.). Panoramic Map of the Thames and Medway. New edition. London, Reynolds, o.J. (ca. 1870). Quer-8°. Altkoloriertes gestochenes Leporello in 12 Segmenten, auf Leinen aufgezogen. Originalleinen mit Deckeltitel, (etwas berieben und fleckig, Kapitale fransig). € 420,00
Schöne Panoramaansicht der Themse von Cirencester über Oxford, Maidenhead, Windsor, London und Gravesend bis Sheerness. Der englische Kupferstecher und Zeichner William Tombleson (1795-1846) wurde vor allem durch seine Rheinansichten bekannt. Mit den Eisenbahnlinien. - Deckeltitel: Panoramic Map of the River Thames. - Erstes Segment am Falz etwas eingerissen, minimal fleckig. Gutes Exemplar.


ICHTHYOLOGIE - HOUGHTON, W(illiam). British Fresh-Water Fishes. London, William Mackenzie, (1879). Folio. XXVI, 204 S., mit 41 Farbholzstichen auf Tafeln und zahlreichen Holzstichen im Text. Schlichtes Halbleder des 20. Jahrhunderts mit Rückentitel, (Rückendeckel leicht fleckig). € 600,00
Erste Ausgabe. - Nissen ZBI 2009 und Fischbücher 78; Dean I, 605. - Die plastischen Abbildungen im aufwendigen Farbholzstich zeigen 64 Fischarten in leuchtenden Farben. "Several species of Salmonidae are now here for the first time illustrated by coloured drawings..." (Preface). - Die Textholzstiche mit sehr schönen britischen Flusslandschaften. - S. 23/24 am unteren Rand beschnitten, gering fleckig, Vortitel recto und verso mit Monogramm gestempelt (W.E.H.).


AQUARISTIK - ZERNECKE, E. Leitfaden für Aquarien- und Terrarienfreunde. Im Auftrage des "Triton" Verein für Aquarien- und Terrarienkunde zu Berlin. Berlin, Gustav Schmidt, 1897. 8°. VIII, 350 S., 1 nn. Bl., mit einer doppelblattgroßen Tafel und 112 Abbildungen im Text. Illustriertes Originalleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (gering bestoßen). € 90,00
Erste Ausgabe. - Mit Kapiteln zum Süßwasser-Aquarium, Seewasser-Aquarium, Terrarien und deren Bewohner, sowie allgemeine Kapitel zur Instandhaltung und Fütterung, sowie zu den Krankheiten der Fische. - Sehr gutes Exemplar.


STORK, H(ermann). Der Angelsport. Das Wissenswerteste aus demselben nebst Anleitungen zum Gebrauch der Angelgeräte sowie Beschreibung der verschiedensten Angelmethoden besonders der Flugangel, der Grundangel, der Spinnangel und der Schleppangel. Als Anhang: Angler-Fahrten. München, Selbstverlag, o.J. (1898). 4°. 2 nn. Bl., III, 307, VI S., mit über 1000 Abbildungen im Text. Illustriertes Originalleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (etwas beschabt, Ecken leicht bestoßen). € 250,00
Erste Ausgabe. - Westwood/S. Appendix 254. - Standardwerk zu den Techniken und Gerätschaften im Angelsport, aufgeteilt in Abschnitte zu den Angelgeräten, den Angelmethoden und den Angelfahrten. - "Den Schwerpunkt der Ausrüstung eines richtigen Anglers bildet stets die Wahl der Angelrute, der Rolle, der Schnur, des Vorfaches, Köders und der Angel. Diesen Hauptfaktoren ist in Beschreibung und Illustrationen die grösste Aufmerksamkeit gewidmet." (Einleitung). - Papierbedingt etwas gebräunt, leicht gelockert, englische Ex-Libris auf Innendeckel.


ICHTHYOLOGIE - DOSCH, Ludwig. Die Fischwasser und die Fische des Großherzogtums Hessen mit Einschluß der Teichwirtschaft und Gesetzeskunde. ein Nachschlagebuch für Fischer, Forst- und Aufsichtsbeamte, sowie für alle Fischfreunde. 3., verm. u. mit Abbildungen versehene Aufl. Giessen, E.Roth, 1899. 8°. VIII, 152, 8 S., mit 1 (von 2) gefalteten Karten und 60 Abbildungen im Text. Illustriertes rotes Originalleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (leicht beschabt und bestoßen). € 120,00
Erste Ausgabe. - Westwood-S., Suppl. 244. - Mit Kapiteln zu den verschiedenen Gewässern und ihren Zuflüssen, sowie einem Verzeichnis der in den hessischen Gewässern zu findenden Fische und Krebse. - Ohne die Karte des Großherzogtums Hessen. - Leicht gebräunt, gering fleckig.


SEGELSCHIFF - Brazialian of Grimstad. Darstellung des norwegischen Dreimasters "Brazialian of Grimstad". Gouache auf Karton von Reuben Chappell. Unten links signert "R.Chappell, Goole". Um 1900. 36 x 53. Gerahmt mit Museumsglas. € 2.400,00
Detailreich gemaltes Schiffsporträt des bekannten britischen Malers Reuben Chappell (1870-1940). Der zunächst bei einem Fotografen angestellte Chappell machte sich schnell als einer der besten Schiffsporträtisten Englands einen Namen. Zahlreiche Schiffseigner und Kapitäne gaben ihm dem Auftrag ihre Schiffe darzustellen. Er gilt als einer der letzten "pier head painter".


ANGELN - SKOWRONNEK, Fritz. Die Fischwaid. Handbuch der Fischerei, Fischzucht und Angelei. 2 Teile in 1 Band. Leipzig, Richard Carl Schmidt & Co., 1904. Gross-8°. IX, 242; VI, 126 S., mit 16 (1 farbigen) Tafeln und 410 Abbildungen im Text. Originalleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (leicht beschabt und bestoßen). € 70,00
Erste Ausgabe. - Mit Kapiteln zur Fischerei, den unterschiedlichen Fischarten, sowie dem Angelsport und zur Fischkochkunst. - Leicht gelockert.


ICHTHYOLOGIE - HOFER, Bruno. Handbuch der Fischkrankheiten. München, Allg. Fischerei-Zeitung, 1904. 8°. I nn. Bl., XV, 359 S., mit 18 farbigen Tafeln und 222 Abbildungen im Text. Schlichtes, etwas späteres Halbleinen, (etwas beschabt). € 50,00
Erste Ausgabe. - Eine der ersten umfassenden Abhandlungen zu den Krankheiten der mitteleuropäischen Süßwasserfische. Enthält auch ein Kapitel zur Krebspest. - Sauberes Exemplar.


AQUARISTIK - HELLBACH, A. Das Zimmer-Aquarium. Eine Abhandlung über Beschaffung und Einrichtung desselben auf möglichst billigem Wege und mit besonderer Berücksichtigung der Fischkrankheiten. Nürnberg, Fiederer, o.J. (1908). 8°. 62 S., mit 6 farbigen Tafeln. Illustriertes Originalleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (etwas beschabt und leicht fleckig). € 35,00
Erste Ausgabe. - Die Tafeln mit Darstellungen von Wasserpflanzen, Fischen, Schnecken und Insekten. - Namensstempel auf fliegendem Vorsatz, sonst gutes Exemplar.


ANGELN - FELLNER, Gustav. Der Angelsport. Zweite neubearbeitete, vermehrte und verbesserte Auflage. Leipzig, Grethlein & Co., o.J. (1916). 8°. 342 S., 3 nn. Bl., 32 S. (Werbung)., mit zahlreichen Textabbildungen und 2 gefalteten Tafeln. Illustriertes Originalleinen mit Rücken- und Deckeltitel, (leicht beschabt). (Bibliothek für Sport und Spiel, 28). € 85,00
Mit Kapiteln zu den Angelgeräten, Fangmethoden, die Sinne der Fische, Köder, sowie über die verschiedenen Fischarten. Die beiden Tafeln jeweils mit Fischdarstellungen. - Minimal stockfleckig, im Bug teils etwas rostfleckig.


ANGELN - HÄUSLER, Max. Der Aalfang mit Angel und Schnur. Kolberg, Selbst- und Kommissionsverlag, (1918). 8°. 43 S., mit zahlreichen Holzstichabbildungen im Text. Illustrierte Originalbroschur mit Deckeltitel, (etwas fleckig, Rücken mit kleiner Fehlstelle). (Bibliothek für Freunde des Angelsports). € 60,00
Mit einigen allgemeinen Kapiteln zum Angelsport, sowie detaillierter Anleitung zum Angeln von Aalen. - Gering gebräunt, Stempel auf Titel.

ANGELN - HÄUSLER, Max. Der Hechtfang mit der Angel. 3. verbesserte Auflage. Kolberg, Selbst- und Kommissionsverlag, (1918). 8°. 70 S., 5 nn. Bl., mit zahlreichen Holzstichabbildungen im Text. Illustrierte Originalbroschur mit Deckeltitel, (etwas fleckig, Rücken mit Fehlstellen). (Bibliothek für Freunde des Angelsports). € 80,00
Mit einigen allgemeinen Kapiteln zum Angelsport, sowie detaillierter Anleitung zum Angeln von Hechten mit verschiedenen Angeln und Ködern. - Papierbedingt leicht gebräunt.